Übernachtung im Herzen von Davos
Jenni und ich wurden vom Veranstalter freundlich im Hotel Ochsen untergebracht, das nur 400 m vom Festivalgelände entfernt liegt. Ein toller Service: Wer mindestens eine Übernachtung in Davos Klosters bucht, erhält die Davos Klosters Premium Card. Diese Gästekarte bietet zahlreiche Vorteile, wie ermäßigte Preise für die Bergbahnen. Es gibt eine Vielzahl an Hotels und Pensionen in jeder Preisklasse. Der Tourismusverband berät gerne bei der Auswahl (https://www.davos.ch/).
Streckencheck, Tag 2 – Madrisa-Trail
Tapering wird überbewertet – unter diesem Motto starten wir auch am Tag vor dem Rennen zu einem Lauf. Das Wetter ist viel zu gut, um die Beine hochzulegen. Heute geht es nach Klosters auf die 33 km-Strecke des Madrisa-Trails. Diese Runde ist genau nach unserem Geschmack! Hochalpine, technische Trails mit 90 % Trailanteil und spektakulären Aussichten. Der Uphill führt uns über Schaffürggli hoch aufs Rätschenjoch, und im Downhill geht es über die Saaser Alp zurück nach Klosters. Unterwegs treffen wir auf die Locals Sabina Bigger und Beat Jann – ein supernettes Gespräch und eine tolle Begegnung. Beat ist Mitorganisator des Madrisa-Trails, auch dieses Event können wir Euch ans Herz legen. Die Region Davos Klosters ist definitiv mehr als eine Trailreise wert! Streckenfakten: 33 km | 1850 HM.
Eventgelände und Startnummernausgabe
Das Eventgelände befindet sich zentral im Zentrum von Davos, im Eisstadion/Sportzentrum. Direkt gegenüber gibt es einen großen (kostenpflichtigen) Parkplatz. In der Umgebung finden sich viele Pensionen und Hotels, die fußläufig erreichbar sind. Die Startnummernausgabe findet am Freitagnachmittag und Samstagmorgen statt. Alles ist sehr gut ausgeschildert, und das Abholen der Startunterlagen ist schnell erledigt. Im Starterbeutel aus Leinen befindet sich einiges an Werbung, dazu ein Multifunktionstuch und ein Minitaschenmesser. Im Eisstadion gibt es ein Gepäckdepot, das allerdings nicht bewacht wird.
Pflichtausrüstung
Für die Läufer*innen des DIAMOND und GOLD Runs ist folgende Ausrüstung verpflichtend:
- Trinkbecher (da es keine Plastikbecher an den VPs gibt)
- Regenjacke
- Notfallset
- Pfeife
- Smartphone mit Notfallnummer
- 1 l Wasser für Diamond, 0,5 l Wasser für Gold
Die Pflichtausrüstung wurde bei uns im Startbereich nicht kontrolliert.
Verpflegung während des Rennens
Beim Studium des Rennbriefings am Vorabend traue ich meinen Augen kaum: 9 VPs gibt es auf der GOLD-Strecke inklusive Ziel-VP. Eine solche VP-Dichte kennt man sonst fast nur von Stadtmarathons. Hier muss niemand verhungern! Die VPs sind unterschiedlich ausgestattet und bieten neben Wasser, ISO, Cola, Gemüsebrühe, Obst, Nüssen, Gels, Riegeln und Rosinenbrot auch lokale Davoser Produkte wie Alpkäse, Schokolade und Sauerteigbrot. Ein breites Sortiment. Ein Wunsch für die Zukunft: Ein bis zwei vegane Produkte oder Kuchen wären phantastisch, ansonsten ist hier wirklich alles top!
Das Rennen – Davos X-Trails GOLD (43 km)
Am Samstagmorgen stehen wir dann am Start der GOLD-Strecke (43 km) der Davos X-Trails. Zwar waren wir für die 68 km Distanz gemeldet, doch nach den intensiven Vortagen haben wir uns entschlossen, von einer Sonderregelung der X-Trails Gebrauch zu machen: Noch im Rennen gibt es die Möglichkeit, den Sertig Loop auszulassen und direkt talauswärts zu laufen, um als Finisher des GOLD-Runs gewertet zu werden.
Pünktlich um 7 Uhr fällt der Startschuss und los geht’s! Die Strecke führt uns zunächst relativ flach durch das Dischmatal, wo uns am Wegrand immer wieder freundliche Schweizer anfeuern. Ein paar Alphornbläser sorgen für eine ganz besondere, frühmorgendliche Atmosphäre.
An den VPs auf der Strecke treffen wir auf viele fröhliche, engagierte Helfer, die uns bestens versorgen und immer ein nettes Wort für uns haben.
Mit einem grandiosen Blick auf den Scalettagletscher führt uns der Weg zunehmend alpiner auf den Scalettapass (2.606 m). Über den herrlich flowigen Panoramatrail laufen wir weiter zum Sertigpass, dem höchsten Punkt der Strecke mit 2.739 m.
Der raue Trail führt uns steil im Downhill vorbei am Grüensee ins Sertig Dörfli, wo wir vor zwei Tagen unsere Sertig-Runde gestartet hatten. Hier trennt sich die Strecke: Für die Läufer der GOLD-Wertung geht es geradeaus weiter nach Sertig Dörfli, die DIAMOND-Wertung biegt ab zum Fanezfurgga Pass. Wir entscheiden uns für „GOLD“ und laufen talauswärts über schöne, „flauschige“ Waldpfade ins Dorf Clavadel und weiter nach Davos ins Ziel.
Wir hatten einen unfassbar tollen Tag auf herrlichen Trails bei einem perfekt organisierten Rennen. Den Nachmittag verbringen wir entspannt auf der Wiese im Zielbereich und freuen uns mit den vielen glücklichen LäuferInnen. Ein Highlight: Die Ziel-VP steht den ganzen Nachmittag zur Verfügung, so dass wir uns alkoholfreie Bierchen und Snacks gönnen können.
Der Tag danach – Entspannung und letzte Wanderung
Auch am Sonntag zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Nach dem Check-out aus dem Hotel starten wir zu einer kleinen Wanderung, bevor es nach Hause geht. Die letzten Tage haben jedoch Spuren hinterlassen: 2 sturzbedingte Rippenprellungen und ein lädiertes Knie zwingen uns, das Tempo zu mäßigen. Von Davos aus wandern wir über den Thomas-Mann-Weg und die Schatzalp auf den Panoramaweg zur „Davoser Seen-Runde“. Am Ende stehen 112 km und 5.000 HM auf der Uhr. Wir hatten ein wunderschönes langes Wochenende und haben die Region und ihre Menschen ins Herz geschlossen. Davos, wir kommen wieder!