Garmont Vetta Evo GTX

Passform und Schnürung

Die Passform des Garmont Vetta Evo GTX ist gut und bietet auch etwas breiteren Füßen ausreichend Platz. Sehr hoch ausfallende Mittelfußknochen könnten hier allerdings auf Platzprobleme stoßen. Unser Testmodell fällt größengetreu aus und entspricht den Herstellerangaben. Bei der Verwendung dicker Socken empfiehlt es sich jedoch, den Schuh mindestens eine halbe Größe größer zu wählen. Sitzt der Schuh dann am Fuß, macht sich dessen Steifigkeit bemerkbar. Die Schnürung lässt sich dennoch angenehm vom Zehenbereich bis nach oben an den Knöchel binden. 

Laufeigenschaften und Klimatisierung

Der Tragekomfort des Garmont Vetta Evo GTX ist nach dem ersten Anziehen sehr gut. Die Sohle ist nur geringfügig dämpfend, vermittelt dafür aber spürbar und direkt Feedback, welches vor allem auf spitzen und scharfen Felsen und beim Klettern notwendig ist. Die Rutschfestigkeit ist überragend und mit die beste, die unser Tester Christian je in einem Schuh hatte. Sie wird unterstützt durch das grobe und klettertaugliche Profil, um den Träger sicher durch unwegsames Gelände zu führen. 

Auf dem Trampelpfad

Auf seiner 6-tägigen Bergtour konnte Christian den Garmont Vetta Evo GTX ausführlich probetragen und testen. 5000 Höhenmeter hoch und runter, Geröll und Wasser musste der Vetta Evo GTX abkönnen. Die Temperierung des Schuhs war für Christian mit den TK2-Wandersocken von Falke sowohl bei niedrigen Temperaturen um die 0 Grad Celsius als auch bei bis zu 25 Grad und langen Wandertagen hervorragend, sodass die Füße weder gefroren noch übermäßig geschwitzt haben. Während der Testphase hat sich zudem in den Schuhen kein schlechter Geruch entwickelt – die Schuhe und Sohlen wurden jedoch regelmäßig gelüftet.  Die gute Temperierung kann der Vetta Evo GTX bei gleichzeitig zuverlässiger Wasserdichtigkeit gewährleisten. Gewässerdurchquerungen bis zum Knöchelansatz verliefen trocken, obgleich aufgrund der halbhohen Schuhhöhe das Wasser leicht von oben in den Schuh spritzen konnte.  Trotz langer Abwärtspassagen durch Geröll und Schutt ist nahezu kein Verschleiß an Leder und Sohle erkennbar. Christian hat sich durchweg trittsicher in den Vetta Evo GTX gefühlt. 

Die Schnürsenkel haben für Christians Geschmack etwas zu wenig Reibung zueinander, weshalb mindestens eine Doppelschleife her musste. Beim Marsch bergauf und bergab hat sich regelmäßig trotz fest geschnürter Schuhe der obere Schuhbereich beim Laufen gelockert und musste nachgeschnürt werden. Ohne Doppelschleife hat sich dann auch gelegentlich der Schuh geöffnet. 

Aufgrund der Härte der Sohle genehmigte sich Christian auf langen Trekking-Etappen seiner Bergtour auch mal ein Pausieren und Ablegen des Schuhs, um dem Fuß eine Entspannungszeit zu gönnen. Ein moderates Weiterwandern mit leichteren Schuhen wie beispielsweise Barfußschuhen wäre aber auch möglich gewesen und stellt eine sinnvolle Alternative dar, wenn die Zeit knapp ist. 

Christian hat bereits beim ersten längeren Einlauf-Spaziergang durch den Wald einen Druckpunkt im Zehenbereich des linken Stiefels festgestellt. Der rechte Schuh wiederum ließ sich problemlos tragen. Nach kurzem Vergleich des linken und rechten Schuhs bemerkte er, dass sich das Knickverhalten des Außenleders der beiden Schuhe unterscheidet. Während der rechte Schuh angenehm und unauffällig an Christians Fuß seine Arbeit verrichtete, bildete sich beim linken Schuh vorne im Zehenbereich eine tiefe Knickfalte in Richtung Fuß, die beim Abrollen am Fuß drückte. Auch nach Umschnüren des Schuhs sowie nach mehrmaligem gezielten “Gegenknicken” der tiefen Falte bildete sich die Knickfalte immer wieder zurück.