Der Madrisa Trail T24 ist ein absolut schneller und schöner Panoramtrail. Gerade für Einsteiger und Genussläufer bietet dieser viel Abwechslung, ohne gleich allzu schwer daher zu kommen.

Der Beschreibung des T54 als “wahre Perle des Trailrunning” kann ich durchaus zustimmen. Der Trail ist absolut abwechslungsreich, bietet von wurzelreichen Trails, Überquerung von felsigen technischen Passagen, Laufen auf über 2.000 Meter und vielen tollen Bergpanoramen alles, was das Trailrunner-Herz höher schlagen lässt. Mit 55 Kilometer, fast 4.000 Höhenmeter und dem höchsten Punkt auf 2.700 m.ü.M ist dieser Trail aber auch keinesfalls zu unterschätzen und bedarf entsprechend Vorbereitung.

Madrisa Trail 2021

Name: Madrisa Trail T54 / T24
Distanz / Höhenmeter: 54 km / 3800 Hm (Originalstrecke)
T24 mit 24 km und 1200 Hm
Website: Madrisatrail.ch
Bericht: Steffi und Lena Glasbrenner
Bilder: ©Trampelpfadlauf & DDO / A. Ammann

Anreise
Wir sind mit dem Auto angereist. Der Bahnhof in Klosters macht aber auch eine Anreise per Bahn möglich. Geparkt kann dann wahlweise vor dem gebuchten Hotel oder auf der Parkfläche an der ARENA selbst. Hier gibt es genügend Plätze.

Übernachtung
Steffi hat mit ihrer Familie im Hotel Silvapina genächtigt. Das liegt direkt an der Schmalspurbahn und ist ca. 2 Kilometer vom Start- und Zielbereich entfernt. Das Frühstück war lecker und auch für die Läufer der langen Strecke wurde in der Früh ein Frühstück ermöglicht. Lena übernachtete im Cresta Hotel. Dieses liegt ca. 400 Meter von der Sportanlage ARENA entfernt und auch hier wurde um 5 Uhr für die frühen Starter ein reichhaltiges Frühstück bereitgestellt.

Verpflegung
Die Pasta Party findet ebenfalls in der Sportanlage ARENA Klosters statt. Sollte man diese, wie wir, nicht schon bei der Anmeldung ausgewählt haben, kann man diese auch unkompliziert für 5 Franken vor Ort bezahlen. Es gab Nudeln mit zwei verschiedenen Soßen. Einmal mit Fleisch und einmal ohne. Dazu Wasser mit oder ohne Blubb und Obst. Zudem konnte man auch einen Nachschlag holen, bis man satt war. Sollte das einem nicht zusagen, kann man jedoch ohne Problem in den verschieden Restaurants einkehren und sich dort verpflegen. 

Streckenverpflegung /-markierung
Die Markierung war durchgängig mit pinkfarbenden Band, Sprühmarkierungen und Helfern, welche ebenfalls pinke T-Shirts anhatten, gespickt. Ein Verlaufen war somit auf der kurzen Strecke nicht gegeben. Die drei Verpflegungspunkte auf der T24 sowie die seches Verpflegungsstationen beim T54 bieten isotonische Getränke, Wasser und Cola. Als Essen wurden Bananen, Orangenschnitze, Energieriegel, Gels, Salzstangen, Nusstörtli und Biberli angeboten. Bei den heißen Temperaturen wäre aber Melone oder Gurke mit Salz eine weitere tolle Alternativ zu den vielen süßen Lebensmitteln gewesen. Sowohl beim T24 als auch beim T54 gab es auch unterwegs ausreichend Möglichkeiten, Wasser aufzufüllen oder sich kurz zu erfrischen. Alle Helfer auf der Strecke waren super gut gelaunt, feuerten alle Läufer fleißig an und unterstützen einem beim Wasser auffüllen. Sogar auf dem Weg zum höchsten Punkt des T54 stand auf den Gafier Platten zusätzlich noch eine Helferin und reichte einem vor dem letzten Anstieg nochmals Wasser oder Traubenzucker.

Madrisa Trail 2021

Madrisa Trail T24 (Steffi)
Dieser Trail hat das Zeug zum Breitensport-Klassiker! Wunderschöner 360-Grad-Panoramatrail über der Talsohle von Klosters. So beginnt die Beschreibung des T24, wenn man sich auf der Internetseite über den Lauf informieren möchte. Start und Ziel ist die Sportanlage ARENA in Klosters. Gestartet wurde pünktlich um 9:00 Uhr. Eine Gepäckkontrolle gibt es bei der kurzen Variante des Madrisa Trails nicht, braucht man hier lediglich einen Trinkbecher bzw. Trinkflasche, um an den Verpflegungsstellen Getränke aufnehmen zu können. Dafür wurde aber bei der Startnummernausgabe auf die drei G´s geachtet. Ohne diese gab es keine Startnummer. Für mich war der Madrisa Trail T24 mein erster Wettkampf in diesem Jahr, den ich auch eher untrainiert anging. Dennoch hab ich mich dieser Herausforderung gestellt und meine Aufregung am Start und am Vorabend soweit in den Griff bekommen. Für mich ging es lediglich um Spaß und um die gute Aussicht und nicht um irgendeine Platzierung. Nachdem der Start gemeinsam durch die Teilnehmer und dem Stadionsprecher heruntergezählt wurde, ging es hinaus aus dem Stadion, am Strandbad entlang und rein ins Vergnügen. Da das Starterfeld ziemlich schnell unterwegs war, musste ich mir immer wieder vorsagen, dass ich hier durchkommen und Spaß haben möchte und ich mein eigenes Tempo finden muss. Das klappte dann auch immer wieder gut. Nach dem ersten unkomplizierten Waldstück auf dem Zwergenweg ging es über die erste von insgesamt zwei Hängebrücken. Diese kann man nicht wirklich laufen, schon garnicht, wenn sich mehrer Läufer auf dieser befinden. Daher bin ich mit breiten und schnellen kurzen Schritte über diese hinüber gegangen. Danach durchquert man schnell Monbiel und gelangt auf dem Bärgweg nach ca. 8 km an die erste Verpflegungsstelle am Berggasthaus Alpenrösli. Der Weg wechselt hier zwischen Asphalt, Kies-, Schotter- Wiesen- und Waldwegen. Auch ein schöner kurzer technischer Abschnitt wird hier geboten und ließ mein Herz bergab höher schlagen. Schade, dass ich hier einige Läufer vor mir hatten, die mich in meinem Flow gebremst haben. Angekommen im Schlappintal überquerten wir mit der Schlifitschuggen-Hängebrücke die zweite Hängebrücke auf dem Lauf. Diese ist insgesamt 70 m lang und verläuft 19 m über dem Schlappintobel. Auch hier war es für mich eine wackelige Angelegenheit und daher hatte ich auch noch einige Meter danach ein schwankendes Laufbild. Gut gelaunt und noch einigermaßen frisch ging es weiter abwärts vorbei an der Madrisabahn ein kurzes Stück an der Hauptstraße entlang über den Gadänzweg wieder ein Stückchen hinauf. Wieder gibt es einige Wald-, Feld- und breite Kieswege auf dem Weg nach Serneus, einem netten Dorf mit ganz eigenem Charme. Danach folgt ein längeres Asphaltstück, vorbei an der Sunnibergbrücke, dem Wahrzeichen von Klosters, bis es zum letzten wirklich anstrengende langen Aufstieg geht. Der nette Hinweis auf den 10 minütigen Aufstieg habe ich als Scherz aufgenommen, unterwegs musste ich jedoch feststellen, dass es keiner war. Und so mussten wir alle bei Kilometer 18 nochmal eine richtig fiese Rampe, einen 800m langen Vertical Trail, hoch. Innerlich habe ich geflucht und mit mir gerungen. Dennoch habe ich immer einen Fuß vor den anderen gesetzt und war damit auch irgendwann oben. Bei Kilometer 20 kommt übrigens noch mal ein kurzer Anstieg, danach geht es zum Glück eher tendenziell runterwärts. Bevor das geschieht, läuft man ein kleines Stück an der Schmalspur Strecke in Richtung RHB Kehrtunnel entlang. Hier habe ich mich übrigens an den Tiertränken ein paar mal abgekühlt, denn es war dieses Jahr verdammt heiß. Die Waldwege durch die Mischwälder auf den letzten Abschnitten verlangen nochmal volle Konzentration, da sie sehr verwurzelt sind. Nachdem man dann die Gotschnabahn passiert hat, geht es das letzte Stück an der Landquart wieder zurück zur Sportanlage Arena Klosters, welches gleichzeitig als Start und Ziel für beide Läufe gilt.

Madrisa Trail 2021

Madrisa Trail T54 (Lena)
Nachdem im letzten Jahr aufgrund der Witterungsbedingungen einige größeren Anpassungen und Verkürzungen des Tracks für den T54 erforderlich waren, stehen die Vorzeichen in 2021 sehr gut für die “wahre Perle des Trailrunning” in Klosters. Mit Vorhersagen bis 20 Grad auf 2000 Meter und kaum Gewitterrisiko in Sicht, konnte es am 14. August 2021 pünktlich um 6 Uhr losgehen zur 2. Austragung dieses Events. 

Durch den frühen Start konnte ich zumindest die erste Hälfte der Strecke in noch gemäßigten Temperaturbereichen absolvieren, bevor die Hitze dann mancherorts sehr kräftezehrend war. Abgesehen von den Temperaturen, wäre aus meiner Sicht aber auch ein Start um 7 Uhr noch völlig im Rahmen. Der Start war aufgrund weiterer Entspannung der Coronalage sogar ohne Maske und damit unter fast normalen Bedingungen möglich. Zudem konnte die doch anfangs recht üppige Pflichtausrüstung aufgrund der positiven Wettervorhersagen auf ein Minimum wie Regenjacke, Wasser und Riegel/Gels reduziert werden.

Voller Vorfreude aber auch Aufregung ging es die ersten Meter flach raus aus der Sportanlage ARENA im Zentrum von Klosters in Richtung Monbiel. Angenehm kühle Temperaturen sorgten für einen perfekten Start in die 54 km lange Strecke mit knapp 4000 zu überwindenden Höhenmetern. Auf welligen Trails geht es zunächst dahin bis zum ersten längeren Anstieg, der zur VP1 am Gasthaus Alpenrösli führt. Anschließend folgt der erste technisch anspruchsvollere und wurzelreiche Abstieg ins Schlappintal bis zur Abzweigung des Aufstiegstrails in Richtung Schlappinsee. Nach einem relativ steilen Anstieg, läuft man dann auf dem Prättigäuer Höhenweg bei schönstem Panorama auf die umliegenden Berge zum nächsten Zwischenstopp dem zweiten VP auf der Saaser Alp. An dieser Verpflegungsstation war es wichtig nochmal ausreichend Wasser und Gels, Riegel oder Salzstangen aufzufüllen, denn nun galt es eine Strecke von rund 13 km bis zur dritten Verpflegungsstation zu überwinden. Auf diese längere “Verpflegungslücke” zwischen den beiden Stationen 2 und 3 wurde jedoch ausreichend im Briefing aufmerksam gemacht und so lief ich weiter in Richtung VP3 mit gut gefüllten Reserven. So langsam stiegen die Temperaturen und da kam jede Art von Abkühlung sehr entgegen. An einer Stelle im Aufstieg gab es nicht nur anfeuernde Zuschauer sondern sogar eine kleine Erfrischung durch einen Schwamm 🙂 

Auf dem Weg zur dritten Verpflegungsstation ist einiges geboten: der Anstieg zum Jägglisch Horn, einem tollen Aussichtspunkt, der Abstieg zur Aschariner Alp, ein relativ steiler Anstieg zum Eggberg und schließlich hinauf zum Start der Sonderwertung “Top Rock Prättigäu” in Gafia. Diese Sonderwertung prämiert die schnellste Zeit der Damen und der Herren auf einer knapp 9 km langen Strecke ab Gafia bis zum höchsten Punkt des Rennens, dem Rätschenhorn mit einer Hotelübernachtung inkl. Halbpension im Hotel Madrisajoch. Bei Erreichen der 3. VP waren die Wasserreserven fast aufgebraucht und so füllte ich nochmals alles auf, schnappte ein Stück Banane und ein Nusstörtli und machte mich nach kurzem Halt auf in den zweiten, wohl anstrengender Teil des Rennens. 

Laut Streckenbriefing bzw. dem “Streckendesigner” dieses abwechslungsreichen und sehr anspruchsvollen Trails, Stephan Hugenschmidt, geht das Rennen ab VP3 erst richtig los und so war ich sehr gespannt, was mich noch alles erwartet. Den Beginn des zweiten Teils markiert direkt nach der dritten Verpflegungsstation der längste Anstieg des Rennens hinauf zum St. Antönier Joch. In prallender Hitze und über 2000 Meter ist dieser Anstieg mitunter einer der kräftezehrendsten Passagen des Rennens. Nach einem kurzen Stück entlang des Grats auf einer Höhe von knapp 2.500 Metern geht es wieder abwärts zum Gafiersee, der nicht nur wunderschön liegt, sondern zudem eine perfekte Abkühlungsmöglichkeit bietet.

Nach einer kleinen Erfrischung ging es direkt weiter zum nächsten Anstieg aufs Gafier Joch. Hier angekommen geht es dann relativ technisch hinab zum nächsten Streckenhighlight “dem steinernen Meer Klosters”, die sogenannten Gafier Platten. Die Gafier Platten führen mich dann auf 2.703 m.ü.M., zum höchsten Punkt des Rennens, dem Rätschenhorn. Das Rätschenhorn bietet einem nicht nur einen beeindruckenden Ausblick, sondern dort war zudem auch die vierte Verpflegungsstation aufgebaut. Ausgestattet mit frischen Orangen- und Bananenstücke, Wasser, Iso, Salzstangen und sonstigen süßen Leckereien konnte ich nach einer kleinen Stärkung den sehr technischen Abstieg über das Saaser Calanda in Angriff nehmen. Hier war nochmals höchste Konzentration und das Aufbringen der letzten Kraftreserven gefragt. Weiter vorbei am Madrisahof kam das Ziel in Klosters und ich meinem ersten Gesamtsieg bei den Damen immer näher. Noch einmal galt es einen wurzelreichen, aber super flowigen Downhill zu überwinden, bis ich an der Kanonenbar auf die letzten Kilometer bis zum Ziel in der Sportanlage ARENA einbog. Nach 7:55:02 h erreichte ich als erste Frau und gesamt Acht-Platzierte das Ziel und wurde mit Siegerband und von Steffi, der Nachwuchsläuferin und Sebastian empfangen.

Wertung
Beim Zieleinlauf erhalten alle Teilnehmer eine Medaille. Zudem wurden die drei schnellsten Frauen und Männer des T24 und des T54 geehrt. Neben einer Medaille ist es in Graubünden Tradition, Sieger in Form eines Steinbockkopfes zu ehren. Auch die unterschiedlichen Kategorien der jeweiligen Läufe wurden nochmals separat auf das Siegerpodest gerufen und erhielten einen Preis. Als Sonderwertung für den Streckenabschnitt beim T54 von Gafia bis Rätschenhorn gab, wie bereits erwähnt, einen Gutschein für eine Hotelübernachtung in St. Antönien.

Nach dem Lauf
Für Wechsel- sowie Wertsachen gibt es in der ARENA eine Abgabestelle. Der Zettel zur Markierung hängt an der Startnummer dran. Auch nach Geschlechter getrennte Toiletten und Duschen gibt es auf der Sportanlage. Der Zielbereich bot, wie auch die anderen Verpflegungsstellen, die gleichen Nahrungsmittel in fester und flüssiger Form an. Zusätzlich konnte man eine Bratwurst, Sandwiches, Kuchen und andere Getränke an den dafür aufgebauten Ständen käuflich erwerben. Eventuell wäre ein vegetarisches Gericht noch eine tolle Option für den Verkauf im Zielbereich.

Fazit von Steffi

Der Madrisa Trail T24 ist ein absolut schneller und schöner Panoramtrail. Gerade für Einsteiger und Genussläufer bietet dieser viel Abwechslung, ohne gleich allzu schwer daher zu kommen.

Fazit von Lena / Trampelpfadlauf.de

Der Beschreibung des T54 als “wahre Perle des Trailrunning” kann ich durchaus zustimmen. Der Trail ist absolut abwechslungsreich, bietet von wurzelreichen Trails, Überquerung von felsigen technischen Passagen, Laufen auf über 2.000 Meter und vielen tollen Bergpanoramen alles, was das Trailrunner-Herz höher schlagen lässt. Mit 55 Kilometer, fast 4.000 Höhenmeter und dem höchsten Punkt auf 2.700 m.ü.M ist dieser Trail aber auch keinesfalls zu unterschätzen und bedarf entsprechend Vorbereitung.

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