Der Terraultra ist definitv mein neuer Lieblingsschuh, da er vom ersten Meter an Spaß macht.  Die graphene Sohle überzeugte mich auf ganzer Linie und durch die 4 mm Profiltiefe ist das Einsatzgebiet vom Terraultra deutlich breiter als beim X-Talon 255. 

Inov-8 Terraultra G270 (Video)

Hersteller: Inov-8
Modell: Terraultra G270
Sprengung: 0 mm
Gewicht: 270 g pro Schuh in EU42 
Damengröße: EU 35,5 – 42,5
Herrengröße: EU 39,5 – 50
UVP: 170,- €
Testdauer:  8 Wochen
Bilder©Inov-8

Nachhaltigkeit
Bei inov-8 gibt es eine Selbstverpflichtung für das produzierende Werk in China für gute Arbeitsbedingungen: https://www.inov-8.com/eu/manufacturing-ethics  sowie zum Umweltschutz https://www.inov-8.com/eu/environment. Es gibt keine Zertifizierung.

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Erster Eindruck
Als er endlich ankam, war die Vorfreude natürlich groß, zumal ich eh ein großer Fan von Inov-8 Schuhen bin. Leider wurde die Vorfreude dann schnell getrübt, da aus dem Karton beim Öffnen ein wirklich strenger Plastikgeruch kam. Sowas kommt immer wieder mal vor, bei Inov-8 bisher aber noch nie. Also musste der Schuh zum Ausdünsten erstmal im Garten übernachten. Dass der Schuh in meiner Wunschfarbe Blue/Yellow geliefert wurde, sorgte dann aber schnell für besser Stimmung. Die Farbkombi finde ich einfach mega.

Die Verarbeitung am Terraultra ist top, alle Nähte und Verklebungen sind sauber und man findet wirklich nix zum Meckern. Das Obermaterial macht einen robusten und stabilen Eindruck, wirkt dadurch aber keineswegs starr, ganz im Gegenteil, ich finde es sogar recht flexibel.

Passform 
Kommen wir zur Passform. Inov-8 Schuhe fallen meiner Meinung nach normal aus, ich trage bei einer Fußlänge von 29,5 cm Größe 47 und die passt perfekt. Über die breite Zehenbox beim Terraultra habe ich im Vorfeld schon viel Positives gehört und das kann ich nach den ersten Kilometern nur bestätigen. Besonders Läufer mit einem breiteren Vorfuß wie ich werden den Terraultra lieben, da er den Zehen ausreichend Platz lässt, was besonders bei langen Läufen sehr angenehm ist.Unterstützt wird die Passform durch die neue und angenähte Zungenkonstruktion. Durch ihre flach auslaufende Formgebung sorgt diese für eine nahezu druckpunktfreie Auflage am Fuß, was sich beim Laufen positiv auswirkt.

Schnürung 
Die Schnürung ist bei Inov-8 nach wie vor klassisch und auf eine Schnürsenkel Garage zum Verstauen wird noch immer verzichtet. Hier bleibt sich Inov-8 seit Jahren treu, auch wenn wir es in den Testberichten immer wieder erwähnen. Dafür sind die Schnürsenkel sehr griffig, gut dimensioniert und noch viel wichtiger, sie halten, ohne nachzuschnüren und das auch, wenn sie nass werden.

Dämpfung
Der Blick seitlich auf den Schuh lässt schon erahnen, dass hier viel Dämpfung vorhanden sein wird und so ist es auch. Die Mittelsohle misst 12 mm und Inov-8 gibt dem Schuh auf der eigenen Website selbst die maximale Punktzahl in der Kategorie Dämpfung. Auf dem Trampelpfad fühlt sich die Dämpfung aber keineswegs schwammig an, ganz im Gegenteil, die Dämpfung ist sehr ausgewogen und der Terraultra ist sehr lauffreudig. 

Protektion
Wie ich eingangs schon erwähnt hatte, wirkte das Obermaterial sehr robust und strapazierfähig. Auf dem Trail schützt es damit den Fuß gut, auch wenn es mal zu ungewolltem Kontakt mit Wurzeln, Felsen oder ähnlichem kommt. Die Zehen sind durch eine kaum auffallende Zehenkappe gut geschützt und ich fand diese mehr als ausreichend.

Grip
Der Grip, die „Königsdisziplin“ bei Trailschuhen, oder besser gesagt, die wichtigste Eigenschaft bei Trailschuhen. Hier legte Inov-8 in den letzten Jahre die Messlatte immer ein Stück höher und unterstreicht den Anspruch auch noch mit Slogan, den härtesten oder besten Grip zu haben. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass Inov-8 hier nicht untertreibt und egal, bei welchem Inov-8 Modell, ich hatte bisher immer mehr als ausreichend Grip.  Der Terraultra G 270 ist mit einem graphenen Grip-Sohlenmaterial ausgestattet, was angeblich griffiger, widerstandfähiger und flexibler sein soll. Was aber ist dieses Graphen? Ist das jetzt wieder eine neues Marketingwort? Nein, Graphen wird aus Mineral Graphit hergestellt, welches man vor knapp 450 Jahren in Nordengland abgebaut hat. Genau in der Region, wo heute auch Inov-8 beheimatet ist. Graphen wurde bisher nur in Flugzeugen, Medizin-Produkten und Sportautos eingesetzt und jetzt auch in Schuhen.

Beim ersten Testlauf mit dem Terraultra G270 war bei mir im Taunus der Schnee frisch abgetaut und die Wege waren teilweise noch nass und durchweicht. Mit seinen 4 mm Profil hatte ich allerdings direkt guten Grip. Klar, im Schlamm wäre der X-Talon mit seinen 6-mm-Stollen sicherlich die bessere Wahl gewesen, aber egal. Dann kam ich jedoch beim ersten Testlauf an unseren Schlittenhang, wie gesagt, der Schnee war erst abgetaut und der Hang war komplett durchnässt. Am oberen flachen Stück tastete ich mich langsam ran und war überrascht, wie gut der Terraultra zupackt. Guten Mutes ließ ich es dann laufen, allerdings wurde das Gefälle immer steiler und plötzlich zog es mir dann die Füße weg und ich rutsche auf dem Hinterteil den Hang runter. Hier war dann also der Grenzbereich erreicht. War es das jetzt mit „The World’s Toughest Grip”, nein keinesfalls. An dieser Stelle,  bei diesen durchnässten Bedingungen mit Gras und Matsch hätte man wahrscheinlich nur mit dem MudClaw von Inov-8 eine Chance gehabt. Außerdem war ich vielleicht auch etwas flott unterwegs. Der Grip hat mich jedenfalls auf den weiteren Läufen absolut überzeugt. Die Sohle mit Graphen packt wirklich sehr gut zu und auch nasse Wurzeln oder Steinplatten sind mit ihr problemlos machbar. Lediglich wenn es matschig oder schlammig wird, fand ich die 4 mm Profiltiefe zu gering. Aber für solche Bedingungen hat Inov-8 ja die passenden Modelle im Portfolio.

Auf dem Trampelpfad
Auf dem Trampelpfad bin den Schuh jetzt gut 60 km gelaufen und er macht einfach nur Spaß. Er kommt ohne viel Schnickschnack daher und ist mit seinen 0 mm Sprengung äußerst direkt und sehr lauffreudig. 

Trailanfänger sollten sich aufgrund der fehlenden Sprengung aber langsam an die Trails rantasten. An 0 mm muss man sich halt erstmal gewöhnen, gerade auch, um Verletzungen vorzubeugen. Auch wenn Ultra im Namen steht, ist der Schuh für kürzer Läufe eine top Wahl.  Warum? Weil er einfach nur Spaß macht. Ich habe bei mir im Taunus zum Glück ein breites Spektrum an Trails, von Wurzeln bis Fels und von Flowig bis technisch ist alles dabei und der Terraultra kann alles (außer nasse Schlittenhänge).  Nein – Spaß beiseite, der Terraultra zauberte mir einfach nur ein fettes Grinsen ins Gesicht und ich hatte zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, eine perfekte Kontrolle zu haben. Der Schuh war für mich stabil genug und fordert mich dennoch aktiv zur Mitarbeit auf. Mir ist immer wichtig, dass mir ein Schuh eine gute Rückmeldung vom Trail liefert und auch wenn der Terraultra eine 12-mm-Mittelsohle hat und somit gut gedämpft ist, spürt man, was unter der Sohle passiert. 

Wird es mal ruppiger oder es tauchen spitze Steine auf, schützt die Zwischensohle die Fußsohle sehr gut vorm Durchdringen dieser Gegenstände. Ob das Obermaterial atmungsaktiv ist, konnte ich bei den aktuellen Bedingungen im Februar noch nicht beurteilen. Das verstärkte Mesh macht aber auf jeden Fall einen atmungsaktiven Eindruck.

Fazit von Björn

Auch wenn mir der Terraultra beim ersten Lauf die Füße unterm Boden weggezogen hat und er wirklich fies nach Plastik roch, muss ich aktuell überlegen, ob er meinen aktuellen Lieblingsschuh, den Inov-8 X-Talon 255, vom Thron schubst.  Die graphene Sohle überzeugte mich auf ganzer Linie und durch die 4 mm Profiltiefe ist das Einsatzgebiet vom Terraultra deutlich breiter als beim X-Talon 255. 

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