Nach einer „etwas“ herausfordernden Anreise durch den verlorenen Rucksack von Christian landen wir Donnerstagmittag zum zweiten Mal in Madeira. Wir waren einfach nur froh, dass wir die Sache selbst in die Hand genommen und den Rucksack in Lissabon abgeholt haben, da die Airlines es nicht gebacken bekommen haben. Das hieß für uns aber auch hin und her fliegen, womit wir niemals gerechnet hätten. Die Türen des Fluhafens gehen auf. Endlich kann es losgehen. Schnell zum Taxistand, denn der erste Tag läuft bereits. Klar ist auch, dass wir von unserem Plan abweichen müssen. Wir kürzen die erste Etappe soweit, sodass wir den Rest des Tages unterwegs sind und zum ersten Biwakplatz kommen. Pläne können sich halt auch ändern.

Madeira - Eine Insel, zwei Freunde, ein Abenteuer

Hasret berichtet über sein Abenteuer der Inselquerung auf Madeira, die er zusammen mit seinem Freund Christian im März 2023 gemacht hat. Zu diesem Bericht ist auch ein Podcast erschienen, also hört gern auch da mal rein.
Bericht: Hasret
Bilder: Christian Sander

Tag 1 – Der Anfang ist nicht leicht

Nach einer „etwas“ herausfordernden Anreise durch den verlorenen Rucksack von Christian landen wir Donnerstagmittag zum zweiten Mal in Madeira. Wir waren einfach nur froh, dass wir die Sache selbst in die Hand genommen und den Rucksack in Lissabon abgeholt haben, da die Airlines es nicht gebacken bekommen haben. Das hieß für uns aber auch hin und her fliegen, womit wir niemals gerechnet hätten.

Die Türen des Fluhafens gehen auf. Endlich kann es losgehen. Schnell zum Taxistand, denn der erste Tag läuft bereits. Klar ist auch, dass wir von unserem Plan abweichen müssen. Wir kürzen die erste Etappe soweit, sodass wir den Rest des Tages unterwegs sind und zum ersten Biwakplatz kommen. Pläne können sich halt auch ändern. Wir nehmen das erste Taxi. Unser Fahrer ist ein gebürtiger Madeirer. Wir zeigen Antonio auf Google Maps einen Punkt mitten im Nirgendwo. Er guckt erstmal komisch und wir steigen ins Auto. Auf der Fahrt erzählen wir ihm von den Strapazen und er scheint es zu verstehen. Gleichzeitig scheint er auch beeindruckt zu sein, dass wir so hartnäckig sind und das Ganze gnadenlos durchziehen wollen. Mit seinem alten Mercedes Benz, der, wie er uns stolz erzählt, schon 650.000 Kilometer gefahren ist, jagen wir den Berg hoch. So langsam steigt auch die Aufregung. Es kann gleich losgehen.

Wir kommen in einem dichten Nebel an. Ich sage ihm, dass er anhalten soll und er lässt uns direkt an einem Einstieg in die Natur auf den Trail raus. Kurze Verabschiedung und weg ist das alte Taxi im Nebel mit dem netten Kerl. Kurz sammeln und die Reise kann losgehen. Christian und ich brauchen einige Kilometer um anzukommen. Wahnsinn. Schon die ersten Meter lassen uns staunen. Diese Natur. Die Bäume und Wege. Circa 1000 Höhenmeter geht es runter. Was direkt auffällt: Es ist absolut still. An diesem Tag treffen wir keine Menschenseele. Der erste große Anstieg unserer Tour fordert uns so richtig. Wilde Wege. Steigungen von 35 %. Es fühlt sich an, als ob wir den Berg auf einer Leiter hoch klettern. Levadas entlang des Trails und Wasserfälle mitten auf dem Weg, die wir queren. Komplett im Naturrausch.

Irgendwann kommen wir da oben an. Schritt für Schritt. Der Stress der letzten 24 h hat an Energie gezerrt. Aber gleichzeitig gewinnen wir Energie und kommen auf dem Trail an. Mit der Dämmerung sind wir auf einem Plateau. Mir ist extrem kalt und wir schreiten im strammen Schritt Richtung Biwakplatz auf ca. 1400 m Höhe. Hinter uns verfärbt sich der Himmel und die Sonne geht unter.

In der Dunkelheit bauen wir unser Lager auf. Es ist verdammt kalt und ich komme aus dem Zittern nicht raus. Was ist los? Fängt ja alles gut an. Tarp aufspannen und rein in den Schlafsack. Aber vorher gibt es schnell Porridge, um nicht hungrig schlafen zu gehen. Ich glaube, so schnell habe ich noch nie gegessen. Christian schläft in der Hängematte direkt neben mir. Nachts regnet es von allen Seiten und der Wind peitscht auch die letzte Wärme aus uns raus. Das soll auch die kälteste Nacht werden. Wir haben es überlebt, würde ich sagen. Morgens geht es früh los. In Bewegung bleiben und warm werden. Tag 2 kann kommen und hier erwartet uns schon der höchste Punkt Madeiras. Der Pico Ruivo.

Tag 2 – Sonnenuntergang am  Pico Ruivo

Wir sind früh unterwegs und gehen der Sonne entgegen. Die Wärme tut gut nach der kalten ersten Nacht. Vor uns steht ein Abstieg. Aber da bleiben wir beide kurz stehen und sehen einen Traumausblick. Ein Meer aus Wolken und in der Ferne schauen die Berge aus den Wolken raus. Unglaublich. Ich kriege Gänsehaut und sogar Tränen in den Augen. Verdammt – wie schön ist das bitte?! Pure Dankbarkeit.

Wir gehen den Abstieg zügig runter und verschwinden wieder in den Wolken. Es geht auf einem wunderschönen schmalen Pfad an den Bergen vorbei. Natürlich wieder hoch und dann auch mal ein gutes Stück flach weiter, bis wir dann wieder absteigen in ein kleines Dorf. Unter einem Avocadobaum machen wir eine kleine Rast, um was zu essen, bevor es steil nach oben geht. Treppen über Treppen. Wir kommen nach einigen Höhenmeter an einem Aussichtspunkt an, wo es einen kleinen Supermarkt gibt. Wir essen hier nochmal etwas, trinken eine Cola und machen uns bereit für den Aufstieg zum Pico Ruivo.

Knapp 11 km mit ca. 1200 Höhenmetern haben wir vor uns. Wir kommen gut voran. Für uns beide ist es anstrengend und gleichzeitig kommen wir aus dem Staunen nicht raus. Wir steigen immer weiter auf und brechen irgendwann durch die Wolken. So fühlt sich das also an, wenn man über den Wolken auf einem Trail mit traumhaftem Ausblick rumläuft. Unglaubliches Gefühl.

Mit einem sagenhaften Sonnenuntergang kommen wir an unserem Ziel an. Und zwar auf dem Biwakplatz unterhalb des Gipfels vom Pico Ruivo, dem höchsten Punkt von Madeira (1862 m). Auf den Gipfel gehen wir heute nicht mehr. Wir richten schnell das Lager ein und wollen heute unter freiem Himmel schlafen. Die letzten Minuten des Sonnenuntergangs genießen wir in vollen Zügen. Auf dem Platz sind ebenfalls andere Wanderer, mit denen wir ins Gespräch kommen. Alles super nette Menschen mit unterschiedlichen Geschichten. Total spannend. Viele sind davon beeindruckt, dass wir einfach Biwakieren. Für uns völlig normal. Diese Nacht sollten wir die besten Bedingungen haben für einen Sternenhimmel, den ich in dieser Form noch nie in meinem Leben gesehen habe.

Beeindruckt von dem Ganzen legen wir uns müde in die Schlafsäcke und mit dem Blick in den Himmel zu den Sternen und einigen Sternschnuppen fallen die Augen zu. Nachts ist es sehr windig, aber es ist kein Vergleich zu Tag 1. Wir schlafen gut trotz des peitschenden Windes. Uns ist warm genug und morgens stehen wir in der Dunkelheit auf, weil wir auf dem Gipfel sein wollen, wenn die Sonne über den Wolken aufgeht. Dieser Sonnenaufgang sollte dann auch ein einziger Traum werden.

Tag 3 – Mit Pommes geht’s weiter

Es ist dunkel, als wir aufwachen. Warm ist es im Schlafsack. Kühl und sehr windig außerhalb. Aber wir wollen den Sonnenaufgang auf dem Gipfel sehen und erleben. Also hüpfen wir aus dem Schlafsack raus. Puh, ist das kalt. Ich schlüpfe in meine Wanderschuhe und laufe direkt ein paar Meter den Berg hoch und runter. Auch die anderen auf dem Biwakplatz machen sich so langsam auf Richtung dem Gipfel des Pico Ruivo. Circa 300 m sind es vom Biwakplatz. Wir gehen im schnellen Schritt hoch. Oben sitzen schon ein paar Leute. Absolute Stille und ich schaue in die Ferne. Ein Meer aus Wolken, das sich so langsam verfärbt. Höchster Punkt von Madeira. Wir schauen uns diesen Wahnsinns-Sonnenaufgang über den Wolken an und genießen diesen voll und ganz. Die Farben, die Wärme und das Farbenspiel sind ein absoluter Traum. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass das der schönste Sonnenaufgang war, den ich bis jetzt gesehen habe.

Voller Glücksgefühle und Energie geht es wieder hinunter zum Biwakplatz. Wir wollen weiter und diese schöne Insel weiter kennenlernen. Sachen gepackt und los geht es. Vorher gönnen wir uns noch einen Kaffee bei der Berghütte „Casa de Abrigo do Pico Ruivo“ und essen unterwegs noch einen Riegel zum Frühstück.

Heute steigen wir ab und wandern eine ganze Weile durch die Berge. Unser erstes Ziel ist der Pico Arieiro (1818m). Wir wandern unterhalb vom Pico das Torres auf der Vereda do Areeiro. Ein Trail, der uns durch die Berge führt und mitten hindurch. Immer wieder geht es Treppen rauf und runter oder auch mal durch dunkle Tunnel, die uns mitten durch den Berg führen. Ein absolut beeindruckender Abschnitt. Wir begegnen heute richtig vielen Leuten. Tourismus-Hotspot. Viele Wandergruppen. Es ist zu voll auf dem Weg. Wir genießen die Landschaft trotzdem und lassen uns davon nicht beirren. Wir genießen jeden Schritt und bleiben öfters stehen und bestaunen diese wunderschönen Berge um uns. In der Ferne können wir genau sehen, wo wir gestern lang gelaufen sind.

Jetzt stehen wir hier und gestern dachten wir uns: „Wow. Da müssen wir hin und jetzt stehen wir schon hier.“ Schritt für Schritt. Wir kommen am Pico do Arierio an, dort wo anscheinend alle Wandergruppen starten. Hier kommt man mit dem Auto hoch und dementsprechend ist es extrem voll. Am Café holen wir uns was zu essen und tanken nochmal Energie auf. Lange bleiben wir nicht, denn wir wollen wieder weiter und den Trubel hinter uns lassen.

Langsam ändert sich die Landschaft. Hinter uns liegen die Berge. Wir steigen ab und kommen plötzlich in einer ganz anderen Vegetation an. Von den Bergen geht es wieder über in wunderschöne Wälder und Feldwege mit weiter Sicht in die Ferne. Kurz vor dem heutigen Biwakplatz in Terreiros kommen wir auf einer Kreuzung an. Wir sehen ein Restaurant und entscheiden uns nochmal was zu essen. Keine Lust wieder auf kalten Porridge, denn wir haben ja auch keinen Kocher dabei. Eine fette Portion Pommes später sind wir auf dem Weg zum Biwakplatz.

Wir kommen auf einer offenen Fläche an. Drumherum Wald und man hat eine schöne Aussicht vom Platz aus. Heute sind wir relativ früh durch und wir bauen unser Lager am Rande des Waldes auf und nehmen die letzten Sonnenstrahlen mit. Früh sind wir im Schlafsack und ruhen uns aus. Die Nacht verläuft ruhig, aber es regnet zeitweise. Am nächsten Morgen soll es dann ans Meer gehen nach Porto da Cruz.

Tag 4 – Die Wellen schlagen auf die Küste

Am Morgen lassen wir uns mächtig viel Zeit. Über Nacht hat es gut geregnet und paar Sachen, die wir blöderweise zum Lüften rausgehangen hatten, sind nass geworden. Als wir aus dem Schlafsack rauskommen, werden wir von der Sonne begrüßt. Wir frühstücken in Ruhe und nehmen uns die Zeit, die wir brauchen, um zusammenzupacken und unsere nassen Sachen in der Sonne trocken zu kriegen. Heute soll es entspannt werden. Vor uns liegt ein Abstieg von etwas mehr als 1300 Höhenmetern am Stück nach Porto da Cruz. Von den Bergen geht es also heute bis ans Meer. Ein tolles Gefühl.

Wir laufen durch den Wald auf wunderschönen Wegen und kommen immer weiter runter. Man merkt richtig, wie die Luft sich ändert. Es wird schlagartig wärmer und das Klima ändert sich. Nach einer Weile kommen wir an einen Aussichtspunkt an. Von hier oben können wir das Meer sehen und unser Ziel Porto da Cruz. Wir gehen durch kleine Dörfer durch und werden hin und wieder von diversen Straßenhunden verfolgt oder angebellt. Zum Glück gibt es keine Auseinandersetzung.

Es ist absolut warm und wir brauchen einige Zeit, um uns an diese Hitze zu gewöhnen, da wir in den Bergen sehr mildes Klima hatten. Nach einer kurzen Pause an einem Mini-Supermarkt im Dorf machen wir uns auf Richtung Meer. Es ist nicht mehr weit und wir riechen schon die frische Brise vom Meer und die salzige Luft. Als wir dann am Meer ankommen, ist es ein ganz besonderer Moment für uns. Ein kleiner Meilenstein. Vor Tagen sind wir irgendwo ganz westlich in den Bergen gestartet und über den höchsten Punkt drüber und jetzt am Meer angekommen. Wir gehen ein Stück ins Wasser. Die Wellen schlagen auf die Küste ein. Ein wirklich toller Moment. Danach gehen wir an der Küste entlang nach Porto da Cruz. Ein ganz kleiner Ort mit richtig viel Charme. Wir setzen uns an der Küste in ein Restaurant. 2 Plätze können wir noch im überfüllten Restaurant ergattern. In unserer Sportkleidung und der ganzen Ausrüstung fallen wir natürlich direkt auf und die Blicke sind unbezahlbar. Vermutlich riechen wir auch nicht ganz angenehm nach fast 4 Tagen ohne Dusche.

Aber das ist uns voll egal. Wir gönnen uns ein Festmahl und das Essen ist 10/10. Absoluter Genuss und pure Dankbarkeit breitet sich aus. Für die heutige Nacht buchen wir uns ein Hostel mitten in Porto da Cruz. Heute müssen wir mal duschen, uns frisch machen und gut ausruhen. Das haben wir uns jetzt verdient. Das Hostel hat genau wie der Ort selbst Charme und ist wunderschön gelegen. Wir werden herzlich vom Volunteer im Hostel empfangen, der uns erzählt, dass alle hier super müde sind, weil gestern eine große Party stattgefunden hat. Bier gäbe es gerade auch nicht mehr. Das haben wir wohl verpasst, aber das wäre ja ein Grund dafür, irgendwann diesen wunderschönen Ort nochmal zu besuchen und dann mit Party und Sport.

Nachdem wir beide geduscht und uns kurz ausgeruht haben, erkunden wir noch den kleinen Ort. Zum Ausklang des Tages setzen wir uns nochmal in ein ganz bekanntes Lokal in Porto da Cruz und bestellen uns nochmal das leckere traditionelle portugiesische Knoblauchbrot und ich gönne mir noch das traditionelle Getränk auf Madeira „Poncha“.

Wir beide merken, dass die Zeit irgendwie sehr langsam rumgeht. Sonst waren wir den ganzen Tag unterwegs und haben einfach unser Lager aufgebaut und sind schlafen gegangen. Heute hatten wir noch mehr Zeit als sonst. Es fühlt sich an, als ob wir schon ewig an diesem Ort wären. Mit einem völlig zufriedenen und glücklichen Gefühl und einem echt vollen Bauch gehen wir schlafen.

Am nächsten Morgen erwartet uns ein langer Tag. Unser Ziel ist der östlichste Punkt von Madeira und da soll es morgen hin gehen auf Wegen, die mit zu den schönsten unserer Reise gehören.

Tag 5 – östlichster Punkt

Heute verlassen wir wieder Porto da Cruz. Wir haben wieder richtig viel Energie getankt und es geht für uns früh los. Aber erstmal gehen wir in den einzigen Supermarkt in diesem kleinen Ort, um uns nochmal einzudecken und etwas zu frühstücken zu kriegen. Der Supermarkt feiert heute sein 3-jähriges Jubiläum. Wir kriegen leckeres Gebäck und einen großen Kaffee ab. Dann frühstücken wir mit dem Blick zum Meer in Porto da Cruz, bevor es für uns bergauf geht zu einem Küstensteig.

Wir haben bislang wunderschöne Landschaften gesehen und waren auf traumhaften Wegen unterwegs. Kann es denn jetzt noch besser werden? Ja. Das wurde es. Rechts die Berge und links das Meer im Blick laufen wir auf einem schmalen Pfad an den Klippen vorbei. Die Aussicht ist ein einziger Traum. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen dieses Naturspektakel. Das Wetter ist angenehm warm und wir schlendern Kilometer lang im Auf und Ab auf diesem wunderschönen Steig. Nach einer Weile sehen wir auch schon unser Ziel. Die Ostküste und in der Ferne den östlichsten Punkt von Madeira. Es ist nicht mehr weit und am Ende des Küstensteigs bleiben wir stehen. Wir blicken zurück auf die wunderschöne Aussicht. Schon jetzt philosophieren wir über diese Reise. Was das mit uns gemacht hat und wie schön diese Erlebnisse der letzten Tage waren. Eine Menge Eindrücke und viel Zeit zum Nachdenken. Ich für meinen Teil hatte ein großes Päckchen mit mir zu tragen, was ich aber die letzten Tage Stück für Stück ablegen konnte. Die Last scheint weg zu sein und ich fühle mich einfach glücklich, gerade jetzt in diesem Moment. Denn das ist das, was zählt. Der Moment und das Jetzt. Genau das vergessen wir allzu oft in unserem schnelllebigen Alltag und ich merke umso mehr, wie wichtig es ist.

Wir steigen ab nach Caniçal und legen eine Pause in einem Café am Rande des Ortes ein. Dann geht es über einen wirklich unschönen Straßenabschnitt Richtung Osten weiter. Es gibt keinen anderen Weg, also müssen wir 4 km an der Straße entlang. Kein Fußweg und dementsprechend müssen wir wegen des Verkehrs aufpassen. Es geht Richtung Ponta da São Lourenço. Der Weg dorthin ist wieder traumhaft. Im ständigen Auf und Ab gelangen wir über eine felsige Landschaft zum östlichsten Punkt. Vor einigen Tagen sollen in dieser Gegend ein paar Szenen für den neuen Star Wars Film gedreht worden sein. Die Location ist jedenfalls gut gewählt.

Schließlich kommt der letzte kleine Anstieg und dann stehen wir da am östlichsten Punkt der Insel. Wir schauen in die Weite und hier geht es für uns nicht mehr weiter. Trotz des grauenhaften Starts und den Strapazen sind wir hier angekommen. Irgendwie können wir es nicht fassen, was wir hier in kurzer Zeit erlebt haben. Wir sind nicht nur an unserem Ziel angekommen, sondern auch voll bei uns selbst. Anschließend geht es für uns hinunter zum Biwakplatz. Die letzte Nacht draußen und das in dieser tollen Gegend. Unser Schlafplatz kann nicht schöner sein. Vom Schlafsack aus der Blick zum Meer. Wir essen gemütlich zu Abend und genießen noch die letzten Sonnenstrahlen. Die Reise endet. Oder?

Nicht ganz. Wir beschließen an diesem Tag, dass wir am nächsten Morgen nicht das Taxi zum Flughafen nehmen. Da wir den ganzen Tag Zeit haben und erst am nächsten Tag nachts fliegen, wollen wir von hier aus bis zum Flughafen gemütlich wandern. So eine Art Abschluss und um noch mehr von dieser tollen Insel zu sehen.

Tag 6 – Das Finale

Der letzte Tag unserer Reise. Von der Ostküste wollen wir heute bis zum Flughafen wandern. Dafür gehen wir den schönen Weg von gestern zurück. Aber auch den unschönen Teil von gestern über die Straße müssen wir auf uns nehmen, bis wir schließlich wieder in Caniçal ankommen. Dort springen wir kurz in einen Supermarkt und gehen weiter an die Küste. Von Caniçal wollen wir über einen schönen Trail und den Pico do Facho nach Machico. Machico ist ein größerer Ort auf Madeira.

Der Anstieg von der Küste aus ist nochmal anstrengend und zieht sich wie Kaugummi. Aber wir genießen die schöne Aussicht auf das Meer und lassen Caniçal schnell hinter uns. Angekommen in Machico gönnen wir uns in der Nähe der Strandpromenade ein gutes Mittagessen. Anschließend schlendern wir mit vollem Bauch an den Strand. Der Strand ist leer und die Sonne scheint. Wir setzen uns unter einen Schirm und um uns herum sind Palmen. Hier ruhen wir uns aus und das Coole ist, dass wir sogar am Strand duschen können. Zwar nur kaltes Wasser, aber bei der Hitze ist es eine Wohltat.

Einige Stunden gehen dahin und wir sitzen einfach am Strand und genießen die letzten Sonnenstrahlen und die Ruhe. Zum Schluss gibt es noch Kaffee und ein Eis hinterher. Wir packen unsere Sachen mit einem breiten Grinsen und gehen die letzten Kilometer zum Flughafen.

Über Nacht soll es nach Hause gehen und wir beide freuen uns auch wieder auf daheim. Wir hatten eine unfassbar geile Zeit in Madeira, aber es ist auch schön wieder nach Hause zu kommen und das ist ein wirklich gutes Gefühl. Die Rückreise gestaltet sich zum Glück völlig unkompliziert und wir beide kommen müde zu Hause an.

Die Reise endet. Oder? Diese Reise ja. Aber die Reise durchs Leben geht weiter und es warten noch ganz viele neue Abenteuer, Momente und Erlebnisse da draußen. Ich freue mich jetzt schon auf das, was kommt.

An dieser Stelle danke an euch fürs Lesen und Mitfühlen und ich hoffe, dass unsere Story euch inspirieren kann, “raus zu gehen und einfach zu machen”.

Zu diesem Bericht erscheint am 28.04.2023 auch hier eine Podcast Folge

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