Wir hatten mit dem MSR Windburner Personal Stove System unsere helle Freude. Es ist nicht nur ein absoluter Hingucker bei Touren mit den Kumpels, sondern auch ein hoch effizientes und gut durchdachtes Brennersystem. In Anbetracht der hohen Qualität des Materials, der guten Verarbeitung und der Vielzahl an Anwendungsbereichen des Gesamtsystems geht aus unserer Sicht auch der recht hohe Preis in Ordnung. 

MSR Windburner Personal Stove System

Hersteller: MSR
Modell:  Windburner Personal Stove System
Gewicht (ohne Gas): 469 g (selbst gewogen)
Abmessungen: 11,5 cm (Durchmesser) x 17,5 cm (Höhe)
Größen: 1,0 Liter
Farbe: Schwarz
UVP: 219,95 €
Testdauer: 6 Wochen
Bilder: ©MSR / Trampelpfadlauf

Nachhaltigkeit

Die Firma MSR bewirbt auf ihrer Homepage das Thema Nachhaltigkeit nicht direkt, sondern stellt einen Bericht von 2019 zur sozialen Verantwortung in der Produktion zum Download zur Verfügung. In diesem wird sehr detailliert und mit vielen Kennzahlen, Mitarbeiter-Befragungen sowie Verlinkungen auf Youtube-Videos beschrieben, wie es um die Nachhaltigkeit in den Betrieben der Firma steht. 

Produktbeschreibung

Das MSR Windburner Personal Stove System ist ein zentraler Bestandteil der Modul-Landschaft des gleichnamigen Systems der MSR Gaskocher. Das Personal Stove System zeichnet sich durch ein Brennverhalten aus, das äußerst unempfindlich gegen Wind- und Witterungseinflüsse ist. Es ist in den Farben schwarz und rot erhältlich und neben dem Gasbrenner ist dem Lieferumfang auch ein kompatibler Trinkbecher mit 1 Liter Volumen, ein Gaskartuschen-Ständer sowie ein Messbecher aus Kunststoff beigelegt. Für das Personal Stove System sind zusätzlich noch Erweiterungen verfügbar, wie z.B. eine Hängevorrichtung für den gesamten Kocher (falls das Abstellen des Kochers beim Brennen wegen Unebenheiten unmöglich ist), eine French-Press fürs Kaffee- oder Teekochen sowie ein Leitungs-Adapter zum Abkoppeln der Gaskartusche vom Brenner während des Betriebs. 

Erster Eindruck und Verarbeitung

Der MSR Windburner kommt sauber verpackt in einem Produktkarton an. Die einzelnen Module des All-in-One-Systems passen in den 1,0 Liter fassenden Topf, sodass unserem Tester Christian bereits beim Auspacken die kompakte Größe und die durchdachte Bauform der einzelnen Teile positiv auffällt. Der Becher besitzt einen Wärmetauscher und einen isolierten Griff, der sich ausklappen lässt. Unten am Becher wurde ein recht massives komplexes Aluminiummodul angebracht, welches zum einen die Schraubverbindung zum Brenner darstellt, und zum anderen die Wind- und Wetterfestigkeit der Wärmeübertragung sicherstellen soll. Praktisch ist, dass der Becher dennoch wie gewohnt abgestellt, beziehungsweise gereinigt werden kann. 

Der Brenner stellt das Gegenstück des Systems dar und besitzt zur Erzeugung der Brennerflamme eine leicht konvexe Gitterstruktur, über welche gleichmäßig das Gas abbrennt. Die beiden Komponenten lassen sich einfach und schnell miteinander über eine Drehbewegung verbinden und auseinandernehmen. Unten am Brennerkopf befindet sich das Ventil, das über einen Drehanschluss mit einer Gaskartusche verbunden wird – MSR bietet die kompatiblen Gaskartuschen im eigenen Sortiment an. Der Hersteller empfiehlt Gaskartuschen in der Größe 100 oder 230 ml. Für einen festen Stand des montierten Gesamtsystems wird noch ein Klappständer aus Kunststoff mitgeliefert, der sich an der Gaskartusche anbringen lässt. Dieser ist insofern sehr sinnvoll, als dass der Schwerpunkt der Konstruktion relativ weit oben liegt und das gesamte aufgebaute System sehr hoch und somit wind- und wackelanfällig ist. Lediglich die Kunststoffkonstruktion des Klappständers selbst wirkt etwas bruchgefährdet – hier hätten wir ein eher festes Material wie Aluminium erwartet. Sobald jedoch der Ständer montiert wurde, sitzt alles spack und fest.

Zum Transportieren oder Verstauen des Stove Systems passt zusätzlich zum beschriebenen Zubehör noch eine Gaskartusche mit 100 ml Füllmenge optimal in den Topf. Diese wird kopfüber zuerst in den Becher gelegt. Die übrigen Komponenten folgen dann oben drauf.
Sehr positiv hervorzuheben sind die Verarbeitungsqualität und die Materialwahl des gesamten Systems. Alle Kanten an der Oberfläche der Module sind abgerundet oder entgratet. Alle unlösbaren Verbindungen sind fest und es wackelt nichts.

Auf dem Trampelpfad 

Unser Tester Christian hat das MSR Windburner Personal Stove System sowohl bei Wanderungen, als auch beim Angeln und gelegentlich in seiner übrigen Freizeit genutzt. Bei den härtesten Tests lief der Brenner bei über 50 km/h Windgeschwindigkeit, sowie beim Winterbiwak in Süddeutschland bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. 

Christian konnte trotz widriger Wetterverhältnisse einen halben Liter Wasser in ca. 1:30 Minuten zum Kochen bringen, während das Gasventil nur moderat geöffnet war. Wir haben den Test sowohl mit Sommergas (230 ml Gaskartusche) als auch mit Wintergas (100 ml Gaskartusche) wiederholt. In beiden Fällen wurde das Wasser von 20° Celsius auf 100° Celsius erhitzt. Dies ist ein sehr guter Wert und bestätigt die Angaben des Herstellers. Sehr gut gefällt Christian, dass für eine effiziente Hitzeübertragung das Gasventil nicht so weit geöffnet sein muss wie bei anderen, freistehenden Kochern. So wird wertvoller und teurer Rohstoff gespart. 

Für das Aufkochen einer Nudelsuppe zusammen mit 0,5 Litern kaltem Wasser und 3 Eiern haben wir mit unserem Wintergas etwa 8 Minuten bei 1,5° Celsius Außentemperatur gebraucht. 

Super fand Christian einen fest verbauten Draht, der bei Gebrauch des Brenners glüht und so anzeigt, dass die Flamme noch aktiv ist. Diese Funktion ist nicht nur aus Sicherheitsgründen praktisch, sondern auch, weil es am Anfang, beim Ausprobieren des Kochers, immer mal wieder passiert, dass man die Gaszufuhr versehentlich zu niedrig einstellt und die Flamme löscht. Der Brenner lässt sich zudem mit einem Feuerzeug oder mit einem Funken erzeugenden Gegenstand (zum Beispiel Feuerstein) zünden. Auf einen integrierten Zünder hat MSR verständlicherweise verzichtet – es ist nicht ungewöhnlich, dass integrierte Zünder schnell verschleißen und kaputt gehen. 

Das Gasventil an Gasbrennern sorgt immer wieder für Diskussionen – wir finden jedoch, dass MSR beim Stove System alles richtig gemacht hat. Das Ventil lässt sich beim Betrieb sehr fein justieren und hat ein ausreichend langläufiges Gewinde. Es lässt sich zudem praktisch zum Kocher hin umklappen, um dieses kompakt und bruchsicher zu verstauen. 

Praktisch ist, dass sich das Stove System auch während des Betriebs leicht zu positionieren ist. Hierzu lässt sich der Becher am vorgesehenen Henkel anheben, und man transportiert das darunter montierte Brennersystem direkt mit. Zudem lässt sich der Kocher auch mit leichten Handschuhen aufbauen und steuern. 

Die Getränke beziehungsweise Suppen ließen sich sehr gut aus dem Becher essen und trinken, und die Kunststoffkappe hat den Flüssigkeitsverlust beim Kochen gut unterbunden. Das mittig positionierte Loch in der Kunststoffkappe dient beispielsweise zur Montage des erhältlichen Kaffee-Siebs. Christian hat bei seinen Tests dieses Loch auch für ein Fleischthermometer genutzt und konnte rechtzeitig den Brenner ausmachen, wenn der Inhalt heiß genug war. 

Der Becher lässt sich dank seiner Kunststoffhülle, auch wenn sich etwas Heißes im Becher befindet, in die Hand nehmen. Zur intensiven Reinigung des Bechers kann die Kunststoffummantelung über einen Klipp am Henkel praktisch und schnell abmontiert werden. 

Aufgrund des stark Hitze-leitenden Materials unten am Kocher kühlt dieser ebenso schnell wieder ab wie er aufheizt. Daher konnte Christian bereits kurze Zeit nach dem Verzehr den Kocher vollständig einpacken. 

Sowohl im Becher als auch am zusätzlich vorhandenen Messbecher sind gut ablesbare Volumenangaben in Millilitern (ml)  angegeben. So lassen sich die Füllmengen einfach und effizient dosieren. Der zusätzliche Messbecher schmiegt sich beim Einpacken zudem gut an die Becher-Unterseite, jedoch hat Christian diesen bei seinen Tests nie wirklich benötigt. 

Da Christian leider nicht den Kaffeefilter vom MSR dabei hatte, jedoch auf seinen Kaffee nicht verzichten wollte, hat er erfolgreich einen 6-eckigen Bialetti-Espressokocher (nicht von MSR) zusammen mit dem Windburner Personal Stove System verwendet. Dies hat aber nur geklappt, weil gerade so ausreichend Sauerstoff die Flamme erreicht hat – bei größeren Töpfen oder Bechern wird ein zusätzliches Modul benötigt, um die Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten. 

Fazit von Christian Sander

Wir hatten mit dem MSR Windburner Personal Stove System unsere helle Freude. Es ist nicht nur ein absoluter Hingucker bei Touren mit den Kumpels, sondern auch ein hoch effizientes und gut durchdachtes Brennersystem. In Anbetracht der hohen Qualität des Materials, der guten Verarbeitung und der Vielzahl an Anwendungsbereichen des Gesamtsystems geht aus unserer Sicht auch der recht hohe Preis in Ordnung. 

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