Beim Nordisk Passion Three handelt es sich um einen Daunen-Mumienschlafsack, der zur Yeti-Kollektion gehört und aus der Kollaboration zwischen Nordisk und Yeti entstanden ist. Den Schlafsack gibt es noch mit etwas weniger Kälteschutz (Passion One) sowie mit höherem Kälteschutz (Passion Five). Der Passion Three besticht durch sein extrem geringes Packmaß und seine mannigfaltigen Anwendungsmöglichkeiten im mittleren Temperaturbereich, welche gewährleistet werden durch eine Daunenfüllung, deren Qualität ihres Gleichen sucht – allerdings mit Abstrichen bei kleinen, aber feinen Funktionen.

Nordisk Passion Three

Hersteller: Nordisk
Modell: Passion Three (Zip left)
Gewicht: 561 g (in M) mit Packsack (von Trampelpfadlauf nachgewogen)
Größe: M (175 cm) (weitere Größen: Large, x-Large)
Temperaturbereiche: Extreme -10°C, Limit 3°C, Comfort 7°C
UVP: 579,95 €
Testdauer:  12 Wochen
Tester: Christian Sander
Bilder: Trampelpfadlauf  / Nordisk

Nachhaltigkeit

Nordisk produziert laut eigener Aussage seine Daunenschlafsäcke in Deutschland. Für Produkte mit dem roten Y garantiert Nordisk, dass die Daunenfüllung ein upgecyceltes Lebensmittelprodukt ist, das vom Menschen sonst nicht verzehrt werden würde, nach internen und internationalen Standards, wie dem RDS und dem IDFL zertifiziert ist. Außerdem stammen die Daunen von Vögeln, die freien Zugang zu gesunder Nahrung, Wasser, Unterschlupf und Licht haben und in Europa produziert werden. Die Herdendichte der Vögel wird gezielt eingeschränkt und überwacht sowie deren Transport und die Haltung tiergerecht und gesetzeskonform durchgeführt. Nordisk setzt auf eine Daunenfüllung mit der sogenannten Crystal Down® – der laut eigener Aussage feinsten und voluminösesten europäischen Daune. Mehr unter: https://nordisk.eu/de/nachhaltigkeit/der-daunenspezialist

Kurze Beschreibung

Beim Nordisk Passion Three handelt es sich um einen Daunen-Mumienschlafsack, der zur Yeti-Kollektion gehört und aus der Kollaboration zwischen Nordisk und Yeti entstanden ist. Den Schlafsack gibt es noch mit etwas weniger Kälteschutz (Passion One) sowie mit höherem Kälteschutz (Passion Five). Der Passion Three besticht durch sein extrem geringes Packmaß und seine mannigfaltigen Anwendungsmöglichkeiten im mittleren Temperaturbereich, welche gewährleistet werden durch eine Daunenfüllung, deren Qualität ihres Gleichen sucht – allerdings mit Abstrichen bei kleinen, aber feinen Funktionen.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Die Daunenfüllung des Passion Three hüllt sich in ein ultra leichtes und bläulich (abhängig von Modellfarbe) schimmerndes Außengewebe, welches bei der ersten Berührung ein weiches und leicht kühlendes Gefühl auf der Haut erzeugt. Die Mumienform des Schlafsacks sowie die quer in die gesamte Schlafsackstruktur eingearbeiteten Daunenkammern (sogenannte H-Kammer-Konstruktion) sind leicht erkennbar. Die Kapuze scheint etwas stärker mit Daune gefüllt zu sein. Die Reißverschlüsse sind relativ klein und unauffällig gehalten. Bereits beim Auspacken aus dem mitgelieferten Transportbeutel (gemeint ist nicht der zusätzlich enthaltene ultra-kleine Packsack) macht sich die Plüschwirkung der Daune bemerkbar. Das Volumen vergrößert sich noch einmal deutlich beim Auslegen des Schlafsacks. Im Innenbereich am Kopfteil sind Angaben über Temperaturbereich und Daunenvolumen angegeben. Neben dem Markenkennzeichen „Made in Germany“ steht Nordisk für Fertigung in Handarbeit.
Die von Nordisk entwickelte H-Kammer-Konstruktion sorgte in unserem Test zuverlässig dafür, dass die Daunenverteilung auch tatsächlich gleichmäßig stattfindet. Der erste Eindruck des von Nordisk als besonders komfortabel und angenehm beworbenen Nylongewebes, aus dem die Außenhaut des Schlafsacks hergestellt wird, stimmt mit der Beschreibung des Herstellers überein und fühlt sich besonders weich an. Hier wurde definitiv auf Schlafkomfort und geringes Gewicht geachtet, und die Rissfestigkeit für rauere Umgebungen scheint bei der Produktentwicklung eher in den Hintergrund gerückt – obgleich eine gewisse Widerstandsfähigkeit doch gegeben ist. Die Nähte sehen größtenteils gleichmäßig aus, uns fallen jedoch bereits an zwei Stellen schon vor der ersten Benutzung gelöste Nähte negativ auf.
Praktisch ist – wenn auch mittlerweile Stand der Technik – das beidseitige Reißverschlusssystem, welches eine teilweise Öffnung am Fußende ermöglicht.

Temperaturbereich und Größe

Der Temperaturbereich des Passion Three bewegt sich im Mittelfeld der üblichen Anforderungssituationen und bietet so sicherlich die meisten Anwendungsmöglichkeiten. Wer mit noch weniger Gewicht unterwegs sein möchte und dafür auf Wärmeleistung verzichten kann, greift zu seinem kleinen Bruder Passion One (Komfort 15°C). Auf der anderen Seite der Temperaturskala steht der große Bruder Passion Five für kältere Nächte (Komfort -2°C). Der Passion Three hat im Packsack eine von uns gemessene Länge von ca. 25 cm und ein von uns nachgewogenes Gewicht von 561 Gramm. 

Auf dem Trampelpfad

Die Größe des Schlafsacks passte sowohl in Puncto Länge als auch Breite entsprechend den Angaben – in Größe M ist der Passion Three ausgelegt auf eine Person um die 175 cm Körperlänge (Christian ist 1,73 groß). Es war nie ein Engegefühl im Schlafsack trotz Christians relativ breitem Körperbau, und durch die geringe Haftung zwischen dem Außenmaterial des Schlafsacks und der Kleidung bzw. der Haut hatten wir bei unseren Tests trotz erfahrungsgemäß viel Bewegung beim Schlafen nie das Problem, dass sich der Schlafsack verdreht hat und dadurch Kältebrücken aufbauen konnte.
Der Passion Three ist perfekt für Temperaturbereiche um die 7°C geeignet, was Christian bestätigen kann. Er konnte den Schlafsack in einem Ein-Personen-Zelt und mit einem leichten Oberteil bekleidet bei ca. 9 °C im Schwarzwald sowie unter freiem Himmel ohne Biwaksack am Strand an windigen Tagen vor Venedig testen. Christian war durchgängig angenehm und ausgeglichen temperiert. Auch der milde Wind am Strand und der erfahrungsgemäß große Wärmehunger vom nächtlich abkühlenden Sandstrand wurden zuverlässig von der Innenkammer ferngehalten. Als der Passion Three unseren Tester in seinen europäischen Gänsefedern wog, bot er in Sachen Schlafkomfort keine Kompromisse. Das Nylongewebe schmiegte sich fast unfühlbar an die Haut, und die Daunen sorgten für ein fantastisches Wärme- und Wohlgefühl. 
Sehr angenehm empfand Christian zudem die lange Kordel zum Zuziehen der Schlafsackkapuze. Zwar ist keine Tasche für ein Kopfkissen vorgesehen, jedoch lässt sich durch den Verschließmechanismus etwaige zusätzliche Einlage zur Stützung des Kopfes (zum Beispiel Wechselwäsche) besser justieren.
Die persönlichen Gegenstände durften aufgrund der fehlenden integrierten Schlafsack-Innentasche nicht mit in den Sack, da Verlustgefahr in den tiefen Weiten am Fußende drohte (eigentlich ein No-Go für Akkus in kalten Gebieten wegen der Gefahr zu Entladen). Hier hätte sich Christian eine Innentasche gewünscht.

Öffnen und Schließen

Größere Probleme hatte Christian beim Öffnen und Schließen des Schlafsacks über das Reißverschlusssystem. Beim Passion Three (und vermutlich bei der gesamten Passion-Reihe) wurden Reißverschluss-Enden nur auf der Außenseite des Schlafsacks vorgesehen. Zwar wurden diese über ein geschmücktes kleines Kordelende noch um 2 – 3 cm verlängert, jedoch ist ein Verschließen und Öffnen direkt vom Inneren des Schlafsacks aus nicht einfach möglich. Stattdessen musste Christian mit einem Arm außerhalb des Schlafsacks an den Reißverschluss greifen und zog diesen so auf und zu. 
Erschwerend kam hinzu, dass das sehr feine und dünne Außenmaterial sehr leicht zum Verklemmen im Reißverschluss tendiert, da dieses immer etwas übersteht und sich so im Verschluss verfängt. Christian hatte fast keinen einzigen vollständigen verklemmungsfreien Durchlauf des Reißverschlusses, obwohl der Schlafsack sogar teilweise penibel gerade ausgelegt war. Stressigere Situationen beziehungsweise solche mit kalten Fingern erschweren den Vorgang erheblich. Bisher hat sich das Nylongewebe zwar wacker geschlagen und die betroffenen Stellen sind bisher schadenfrei geblieben – dies sollte jedoch sicherlich nicht ausgereizt werden, und das Problem ist uns bisher nur bei Zelten, jedoch nicht bei vergleichbaren Schlafsäcken so stark aufgefallen. 
Das Einpacken des Passion Three in den Packsack hat sich für Christian als eine kleine Herausforderung entpuppt. Der Packsack ist etwas zu unterdimensioniert, weshalb wir zum Verstauen die Kombination aus Pressen mit den Fingern, bei gleichzeitig hoher Vorsicht um die weiche Außenhaut anwenden mussten, um das Nylongewebe nicht zu beschädigen.

Fazit von Christian Sander

Der Nordisk Passion Three  ist, wie seine Brüder, keine kleine Investition. In Anbetracht des relativ hohen Preises darf man höchst-qualitative und nachhaltig eingebrachte Materialien erwarten – und die liefert Nordisk. Menschen mit der Vorliebe für guten Schlaf werden hier nachts auf ihre Kosten kommen und noch etwas länger im Schlafsack liegen bleiben wollen. Betrachtet man nun jedoch den funktionalen Anspruch der relevanten Zielgruppe, welche sich maßgeblich aus Trailläufern, Alpencrossern und Ultralight-Trekkern zusammensetzt, so geht es neben dem Schlafkomfort auch um einen schnellen Auf- und Abbau, eine teilweise eher rabiatere Handhabung des Materials oder einfach Basisfunktionen wie eine Innentasche. Und da fehlt es dem Passion Three um das Mü an Funktionalität, weshalb er aus unserer Sicht für die genannten Zielgruppen eher nicht empfehlenswert abschneidet. 

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