Der Osprey Talon 33 macht unter den leichten Tagesrucksäcken eine wirklich gute Figur. Das AirScape™ Rückensystem arbeitet gut und die vielen Funktionen ermöglichen einen breiten Anwendungsbereich. Eine Raincap sowie ein dafür vorgesehenes (kleines) Fach hätten dem Talon 33 gut getan. Dass das Öffnen des Rucksacks über den Vorderbereich nicht möglich ist, kann ab einer Rucksackgröße über 30 Liter bei vielen Gepäckstücken nervig sein. Insgesamt hat uns der Osprey Talon 33 jedoch überzeugt. 

Osprey Talon 33

Hersteller: Osprey
Modell:  Talon 33
Gewicht: 1000 g
Volumen: 31 Liter (S/M), 33 Liter (L/XL)
Größen: S/M, L/XL
UVP: 165,00 €
Testdauer: 8 Wochen
Bilder: ©Osprey / Trampelpfadlauf

Nachhaltigkeit

Osprey ist Mitglied der European Outdoor Conservation Association (EOCA). Osprey unterstützt ein Raubvogelschutzprojekt der EOCA in Georgien. Dieses Projekt widmet sich der Beendigung illegaler Jagd nach Greifvögeln in Batumi im Kleinen Kaukasus. Daneben gibt es eine Selbstverpflichtung. Mehr dazu: https://trampelpfadlauf.de/nachhaltigkeit-ueberblick/

Produktbeschreibung

Der Osprey Talon 33 ist ein leichter und vielseitig einsetzbarer Rucksack für ein- bis zweitägige Wander-, Kletter- und Fahrradtouren. Der Talon 33 ist in den Farben Blau, Grau und Schwarz erhältlich und ist das Modell, welches auf Männer zugeschnitten ist. Für Damen gibt es den Rucksack unter der Modellbezeichnung “Tempest”. 

Erster Eindruck und Verarbeitung

Tester Christian hat den Osprey Talon 33 in der Farbe “Ceramic blue” erhalten. Zunächst kam das Modell in Größe L/XL – da Christian jedoch “nur” 1,75 m groß ist und das Rückenteil des Rucksacks in Größe L/XL zu lang für seinen Rücken war, haben wir den Rucksack in Größe S/M bekommen. In dieser Größe passt der Rucksack für Christian perfekt – die weiteren Einstellungen erfolgen über das Feintuning mittels Zuggurt und Schnallen – dazu später mehr. Beim Auspacken macht die bläulich-schimmernde Oberfläche des Rucksacks mit den grauen Farbakzenten sowie den hellgrauen Zugriemen auf Christian einen aufgeweckten und abgestimmten Eindruck. Der Rucksack wirkt trotz der zahlreichen Befestigungsmöglichkeiten, Mesh-Taschen und Gummizüge übersichtlich und minimalistisch – obgleich die Zugriemen teilweise als etwas zu lang dimensioniert erscheinen. Außerdem nimmt Christian beim Auspacken das geringe Produktgewicht von gerade einmal einem Kilogramm als sehr positiv wahr. Ein solches Gewicht in diesem Preissegment ist in Anbetracht der Rucksackgröße, der hohen Ergonomie sowie der solide verarbeiteten und großzügigen Hüftflossen ein Kunststück (Hinweis: das selbe Modell in Größe L/XL bringt stolze 200 Gramm mehr auf die Waage, hat dafür jedoch 2 Liter mehr Füllvolumen). Die Nähte sind bei unserem Testprodukt super verarbeitet, und die Außenhaut des Rucksacks fühlt sich zwar etwas dünn, aber dennoch wertig an. An den stärker beanspruchten Stellen wie dem Rucksackboden und entlang der äußeren Kanten wurde ein verstärktes Material eingesetzt und gleichmäßig mit dem übrigen Material vernäht. Das Logo des Herstellers Osprey findet sich präsent an mehreren Stellen des Rucksacks – darunter der obere Deckel sowie an den Hüftflossen. 

Bei unserem Testmodell war der Klipper mit integrierter Notpfeife am Brustgurt verkehrt herum montiert – dies ließ sich zwar schnell selbst korrigieren, sollte jedoch besser im freien Verkauf nicht passieren.  

Passform und Tragekomfort

Die Größe des Osprey Talon 33 fällt für Christian in der Größe S/M optimal aus. Die Rückenplatte sitzt auch bei schwererer Ladung gleichmäßig im Hüftbereich auf, jedoch ohne unangenehm am Rücken oder Beckenbereich zu drücken. Es bildet sich ein ausreichend großzügiger Freiraum zwischen unterem Rücken und der Rückenplatte des Rucksacks, sodass dieser eine ausreichende Klimatisierung ermöglicht, ohne jedoch das Gepäck zu weit vom Rücken wegzuschieben. 

Im Schulterbereich ist nach Feinjustierung mit den Schnallen ein fingerbreiter Luftraum, sodass die Schultergurte vorne nicht aufliegen und keine unangenehmen Druckpunkte zwischen Nacken und Schultern erzeugen können. Die Hüftflossen haben eine angenehme Höhe und sind schnell und einfach einzustellen. In Anbetracht der vom Hersteller empfohlenen Beladung von 5-8 kg scheinen die Hüftflossen ausreichend groß und stabil dimensioniert.  Der Brustgurt lässt sich großzügig in der Höhe am Schultergurt verstellen und bietet so viel Spielraum zur Individualisierung.  

Taschenkonzept und Details

Der Osprey Talon 33 bietet eine großzügige Auswahl an Taschen und Befestigungsmöglichkeiten bei dennoch wenig Gewicht, was ihn daher in seiner Rucksack-Kategorie auszeichnet. Am Kopfteil des Rucksack beginnend erhält der Benutzer Zugriff auf eine große Außentasche, welche mittels einer großzügig dimensionierten Reißverschluss-Öse auch mit Handschuhen geöffnet und geschlossen werden kann. Im Inneren des Kopfteils befindet sich eine große Netztasche, die du über einen seitlichen Reißverschluss öffnen kannst. Gut gelöst ist die integrierte Befestigung eines kleinen auffällig gefärbten Karabiners an der Seite des Reißverschlusses, an welchem sich ein Schlüsselbund befestigen lässt und daher schnell, ohne großes Rumkramen, auffindet. 

Im Inneren des Hauptfachs gibt es eine Vorrichtung für eine Trinkblase inklusive Aufhängung und Trenner. Im Außenbereich finden sich links und rechts sowie am Frontbereich Mesh-Taschen für Getränke beziehungsweise schnell verfügbare Kleidung. Zwecks flexibler Befestigung von langen Gegenständen hinten am Rucksack hat Osprey am Talon 33 einen Gummizug inklusive Kunststoffschnalle vorgesehen – zum Beispiel für eine Eisaxt. Unser Tester Christian hat hier während des aktuellen Tests seine Wanderstöcke befestigt. 

Ergänzend dazu befindet sich am Boden des Rucksacks noch eine etwas längere elastische Befestigung, welche durch ein rutschfestes Gummi ergänzt wurde. Diese ist, gemeinsam mit der rutschfest gummierten elastischen Schnalle am linken Brustgurt, Teil des “Stow-on-the-go”-Systems von Osprey und dient beispielsweise der schnellen Handhabung von Wanderstöcken, ohne den Rucksack absetzen zu müssen. Dieses System funktioniert grundsätzlich auch in der Bewegung gut, ist aber in unseren Tests dann doch eher im Stand als beim Gehen verwendet worden – so viel Zeit sollte man sich auch nehmen, um während des Verstauen nicht zu stolpern. 

An den Hüftflossen befindet sich noch jeweils eine großzügige und leicht erreichbare Tasche mit Reißverschluss, in die Riegel, Schlüssel, ein Smartphone oder sogar ein Brillenetui passen. Schließlich hat Osprey noch längs entlang der Brustgurte Minifächer sowie kleinere elastische Gummibefestigungen (zum Beispiel für den Trinkschlauch der Trinkblase vorgesehen. In diese kleine Tasche, verschließbar durch einen Druckknopf, passt zum Beispiel ein kleines Taschenmesser oder eine kleine Taschenlampe. 

Auf dem Trampelpfad 

Christian hat den Osprey Talon 33 auf verschiedene Tagestouren mitgenommen. Für den Härtetest hat er ihn auf das maximal empfohlene Gewicht beladen, sodass er mit dem Gepäck ein Winterbiwak machen konnte. Beispielsweise musste für einen leckeren Kaffee die eher unförmige Bialetti Espressokanne ebenso in den Rucksack,  wie auch eine lange Klappsäge. 

Bei der Beladung des Talon 33 waren die langen Zugschnüre bei dieser Menge äußerst hilfreich, da so das maximale Volumen des Rucksacks ausgenutzt werden konnte. Die Toploader-Öffnung ist ausreichend groß. Eine Be- und Entladung über den “Bauch-Bereich” des Rucksacks von vorne wäre jedoch praktisch gewesen – nicht zuletzt deswegen, da das Gepäck im unteren Bereich des Rucksacks bei über 30 Liter Füllvolumen erst gesucht werden muss. 

Bei unserem Test hielt die steife Rückenplatte unbeeindruckt vom Füllvolumen die Form und ließ keine Druckpunkte durch ungerade Gegenstände entstehen. 

Beim Ein- und Auspacken des Hauptfachs haben sich zwei etwas scharfkantige kleine Enden vom vernähten Ende einer Schnalle unangenehm bemerkbar gemacht, als der Arm immer etwas daran gescheuert hat. Insgesamt hat sich der Rucksack jedoch als Platzwunder erwiesen, zumal wir alle Gegenstände für unsere Tour unterbekommen haben – allerdings war damit das Volumen des Rucksacks erschöpft. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir bei solchen Touren keinen weiteren Platz für Essensvorräte oder Ausrüstung finden würden und diese gesondert vor Ort beschaffen müssten. 

Trotz des Packgewichts am oberen Anschlag der empfohlenen Herstellerangaben und der verhältnismäßig dünn designten Schulter-, Brust- und Beckengurte trägt sich der Talon 33 auch noch nach mehreren Stunden gut. Wichtig war jedoch, von Anfang an für die richtige Einstellung der Hüftflossen und ein dauerhaftes Aufliegen des Rucksacks auf dem Becken zu sorgen, da sonst schnell Druckpunkte auf der Schulter entstehen und das Tragen zur Qual wird. 

Die seitlichen Mesh-Taschen im Außenbereich bieten für eine normale 0,5 bis 1-Liter Trinkflasche ausreichend Kapazitäten, viel größer sollten die Flaschen jedoch nicht sein. Die äußere Mesh-Tasche am Rucksack-Rücken ist groß genug für eine Softshell- oder Regenjacke beziehungsweise -hose. Sie ist daher äußerst praktisch für gelegentliche Wetterwechsel. Christian hat bei seinem Test seinen Regenponcho hineingepackt. 

Fazit von Christian Sander

Der Osprey Talon 33 macht unter den leichten Tagesrucksäcken eine wirklich gute Figur. Das AirScape™ Rückensystem arbeitet gut und die vielen Funktionen ermöglichen einen breiten Anwendungsbereich. Eine Raincap sowie ein dafür vorgesehenes (kleines) Fach hätten dem Talon 33 gut getan. Dass das Öffnen des Rucksacks über den Vorderbereich nicht möglich ist, kann ab einer Rucksackgröße über 30 Liter bei vielen Gepäckstücken nervig sein. Insgesamt hat uns der Osprey Talon 33 jedoch überzeugt. 

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