Das Slope Runner Exploration Pack von Patagonia ist eine Kombination aus vom Trail Running bekannten Westensystem sowie einem Rucksack. Als ultraleichter Begleiter, und entwickelt für dynamische Trail- und Bergtouren, bietet er einen Hauptstauraum für circa 18 Liter, sowie verschiedene Schnallen und Taschen.

Patagonia Slope Runner Exploration Pack 18L

Hersteller: Patagonia
Modell: Slope Runner Exploration Pack 18L
Gewicht: 385 g (lt. Hersteller), 377 g (nachgewogen)
Volumen: 18 Liter
Größen: XS, S, M, L
UVP: 180 €
Testdauer: 8 Wochen
Bilder: Trampelpfadlauf

Nachhaltigkeit

Das Unternehmen Patagonia weist im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Aktivismus eine lange Geschichte vor. Patagonias Gründer und langjähriger Firmeninhaber Yvan Chouinard war Klettersportler und als Aktivist für den Erhalt der Natur tätig. Dieses Mindset hat er von Beginn an in seinem Unternehmen für Sportbekleidung als zentralen Leitwert verankert. Insgesamt übernimmt das Unternehmen heute soziale, politische und ökonomische Verantwortung. Im Bereich sozialer Verantwortung verstärkt Patagonia immer mehr sein Engagement, über die Lieferkette hinweg eine faire Bezahlung für die NäherInnen zu sichern, und setzt bereits bei über 80 % seines Sortiments auf ein Fair-Trade-Zertifikat. Politisch hat Patagonia 2016 ein Zeichen gesetzt, als kurz nach der Präsidentenwahl 2016 in den USA das Sortiment mit Anti-Trump Slogans etikettiert wurde. Im Hinblick auf ökologische Verantwortung macht Patagonia zum einen durch selbsternannte Unternehmensziele und Handlungsgrenzen auf sich aufmerksam. Zum anderen unterstützt und initiiert Patagonia Aktivisten in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, vom Meeresschutz über eine faire Stromverteilung bis hin zu nachhaltigem Wirtschaften. (Quelle: https://eu.patagonia.com/de/de/activism/)

Kurze Beschreibung des getesteten Produkts

Das Slope Runner Exploration Pack von Patagonia ist eine Kombination aus vom Trail Running bekannten Westensystem sowie einem Rucksack. Als ultraleichter Begleiter, und entwickelt für dynamische Trail- und Bergtouren, bietet er einen Hauptstauraum für circa 18 Liter, sowie verschiedene Schnallen und Taschen. Das Exploration Pack ist vollständig in schwarz gehalten. Patagonia liefert mit dem Slope Runner Exploration Pack eine Weiterentwicklung der Slope Runner Westen, welche sich durch mehr Packvolumen auszeichnet und laut dem Hersteller nun auch für „große“ Touren geeignet sein soll. Unser Tester Christian hat sich das Slope Runner Exploration Pack daher genauer angesehen. 

Erster Eindruck und Verarbeitung

Bereits beim Auspacken stellten wir erstaunt fest: dass Slope Runner Exploration Pack ist leicht – und zwar sehr leicht. Selbst gemessene 377 Gramm bringt das Westen-Rucksack-System von Patagonia in Größe S auf die Waage (ohne Soft Flasks). Da das komplette Pack, einschließlich jeder einzelnen Schnalle, in Schwarz gehalten ist, wirkt dessen Gestalt auf Christian sehr minimalistisch und schlicht. Positiv bemerkbar macht sich sofort das Außenmaterial des Hauptfachs – es wirkt robust und ausreichend steif für den Einsatz am Berg, ohne sich jedoch negativ auf die Passform auszuwirken. Das Außenmaterial des Hauptfachs ist nicht stretchfähig und lässt eine gute Haltbarkeit vermuten. Die Nähte und Verbindungskanten im Außenbereich wirken insgesamt solide und sind an stark belasteten Stellen doppelt vernäht beziehungsweise verklebt. 

Die erste Anprobe des Exploration Pack fand Christian bereits klasse – das Mesh-Material der beiden Westenträger schmiegt sich sofort und komfortabel an den Schulter- und Rückenbereichen an. Das Verstärkungselement für den Rückenbereich, welches sich im Rucksack befindet und entnehmbar ist, bietet ausreichend Unterstützung am Rücken. Die Verstärkung liegt eng und gleichmäßig an und bietet ein angenehmes Tragegefühl. Das System ist dennoch nicht so steif und der Rucksack liegt angenehm auf dem Rücken. 

Zur Verbindung der beiden Schulterträger hat Patagonia vorne zwei dünne Zurrgurte mit Klickverschluss vorgesehen, welche sich unabhängig voneinander und über mehrere Stufen hinweg flexibel in der Höhe und stufenlos in der Breite verstellen lassen. Ein Hüftgurt, der das Gewicht des Rucksacks auf die Hüfte verteilt, wurde nicht vorgesehen. 

Die effektive Länge der Schulterträger kann über einen etwas versteckten Zurrgurt pro Träger und Schulter eingestellt werden. Dies empfand Christian als durchaus sinnvoll, da der Rucksack generell sehr weit oben am Rücken anliegt und sich dessen Position so maßgeblich feinjustieren lässt. 

Sicherlich ist eines der auffälligen Merkmale des Exploration Packs, dass Patagonia den Westenträger nur oben an den Rucksack vernäht hat – das untere Ende wurde pro Seite über einen elastischen und mehrfach geschnürten Zurrgurt pro Seite mit dem Hauptfach verbunden. Über einen in der Brusttasche versteckten Mechanismus lässt sich der Abstand zwischen dem unteren Ende des Trägers und dem Hauptfach einstellen. Christian ist als Tester hin- und hergerissen. Zum einen sorgt die daraus resultierende flexible Einstellbarkeit und das zusätzliche Abfedern von Belastungsschlägen durch die elastischen Zuggummis für deutlich erhöhten Komfort und eine bessere Passform. Zum anderen erwartet Christian langfristig mit einer Versprödung der Gummis, und ereignisbezogen rechnet er auch mit einer erhöhten Anfälligkeit der Verbindung gegen äußere Einflüsse wie scharfe Kanten oder Ähnliches. 

Patagonia liefert zwei Softflaschen in der Größe 0,5 Liter mit dem Exploration Pack, welche in die größeren Fronttaschen aus elastischem Meshmaterial passen. Die mitgelieferten Flaschen haben eine etwas dünnere längliche Form als die meisten uns bekannten Softflaschen, was sie optimal in die Brusttasche aus elastischem Netzmaterial hineingleiten lässt. Die Softflaschen erfüllen ihren Zweck während des Einsatzes gut – Christian fand es jedoch schade, dass die Deckel keinen „Lock“-Mechanismus haben, der den Durchfluss von Wasser unterbricht. So kann das Mundstück auch mal versehentlich im Rucksack eingedrückt werden, und Flüssigkeit unerwünscht austreten.

Passform und Tragekomfort

Wir haben den Rucksack in Größe S getestet – diese passte Christian bei einer Körpergröße von 1,73 Meter perfekt. Den Tragekomfort und die Größe empfand Christian als durchweg angenehm, sowohl mit T-Shirt als auch mit mehreren Kleidungslagen inklusive einer Hardshell-Regenjacke. Christian hat das Exploration Pack dazu genutzt, zusätzliche Schlechtwetter-Kleidung oder Wechselklamotten zu transportieren. 

Die integrierte und herausnehmbare Kunststoff-Platte zur Stabilisierung des Rückenbereichs bietet ein angenehmes Rücken-Polster, dass ebenfalls herausgenommen werden kann. Die Platte ist jedoch keine zuverlässige Rücken-Versteifung, sondern wirklich nur ein Polster – dies wird vor allem spürbar, wenn das Gepäck im Hauptfach zu sehr den Rückenbereich verformt. 

Taschen- und Schnallenkonzept

Die Öffnung für das Hauptfach ist mit hilfe eines fixierbaren Zurrgurtes verschließbar und zusätzlich durch eine Art Raincap vor dem Eindringen von Spritzwasser geschützt. Das Hauptfach ist ausreichend gut für einzelne Kleidungsstücke wie Jacken zugänglich – lediglich bei größerem und sperrigerem Gepäck könnte die Öffnung an ihre Grenzen stoßen. Das Hauptfach fiel für Christian wenig spektakulär aus, zumal sich innen lediglich ein zusätzliches Fach für die Rückenstütze befindet, welches durch Klettverschluss verschließbar ist. Eine Halterung bzw. einen Trenner für ein Trinksystem suchten wir vergeblich. 

In einem der über die Seite zugänglichen Fächer findet sich etwas versteckt ein kleines Reißverschluss-Fach für Wertgegenstände. Bei Christians Touren haben Geldbörse und Schlüssel gut reingepasst – und für den Schlüssel hat Patagonia sogar einen kleinen Befestigungshaken vorgesehen.

Die Getränke, sowie Snacks oder Gels werden vorne in den größeren Brusttaschen aus elastischem Meshmaterial verstaut – davon gibt es eine Tasche pro Seite. Jeweils davor montiert wurde noch eine kleinere Tasche aus elastischem Mesh, beispielsweise für Snacks und Gels. Die Taschen an den Trägern vorne fand Christian gut platziert und praktisch. Auch die Auslegung der Größe war gut, sodass unser Tester auch mal Flaschen mit etwas größerem Durchmesser als die von Patagonia oder Brillenetuis dort verstauen konnte. 

Die Ösen vorne für die Laufstöcke sind gut platziert und aus unserer Sicht eine sinnvolle Idee, da so der Zugriff auf die Stöcke stets gewährleistet ist. Schade fanden wir jedoch, dass die Ösen nicht größenverstellbar und somit flexibler ausgelegt wurden. So ist man darauf angewiesen, dass die Ösen nicht verspröden und dass diese für eine ausreichende Halterung gedehnt werden. 

Die beiden elastischen Halterungen hinten am Exploration Pack (von Patagonia als Eispickel-Halterung beworben) konnten wir zuverlässig zum Befestigen von Karabinern oder anderen länglichen Gegenständen wie einem Zeltgestänge nutzen. Für das Befestigen von zusätzlichen Schnallen und Karabinern hat Patagonia am Exploration Pack zusätzlich noch 2 kleine Bündchen angebracht. So ließe sich wichtiges Gepäck oder Kleidung, wie beispielsweise eine Jacke, direkt außen befestigen. 

Fazit von Christian Sander

Der Patagonia Slope Runner Exploration Pack 18L  hat mir richtig Spaß gemacht. Dies lag vor allem am komfortablen Sitz auf dem Rücken, der sich flexibel über verschiedene Bändchen individuell anpassen lässt. Auch das Design und die verwendeten Materialien sind aus meiner Sicht super gewählt, um sich auf dem Trail und am Berg zu beweisen. Leider fehlte uns jedoch bei den ersten Gehversuchen mit dem Rucksack die Nutzerfreundlichkeit, da die zahlreichen Schnallen versteckt und nicht selbsterklärend sind – hier hätte eine farbliche Abhebung der Bündchen gut getan. Außerdem hätte ich mir eine Montagevorrichtung für ein Trinksystem gewünscht. 

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