Den Saucony Peregrine 10 ST kann man jedem empfehlen, der einen robusten Trailschuh mit Komfort und dennoch guter Griffigkeit sucht. Optisch gelungen und bequem geschnitten stellt er einen zuverlässigen Begleiter vor allem auf anspruchsvollem Terrain dar und besticht durch eine verschleißresistente, markante Sohle. Wer doch häufig auf festeren Forststraßen oder City-Trails unterwegs ist, der kann vermutlich von den Merkmalen des Saucony Peregrine 10 ST nicht vollends profitieren.

Saucony Peregrine 10 ST

Hersteller: Saucony
Modell: Peregrine 10 ST
Sprengung: 4 mm
Gewicht: 560 g 
Damengröße: 35,5 bis 45,5
Herrengröße: 40 bis 39
UVP: 135,-
Testdauer:  4 Wochen / 120 km
Bilder©Saucony

Nachhaltigkeit
Saucony findet es nicht gut, das zu viele Schuhe täglich auf der Mülldeponie landen. Deshalb sind sie dabei bis Ende 2020 einen Schuh zu entwickeln, der zwei Ziele verfolgt. Erstens experimentieren sie mit nachhaltigen Materialien, die nicht aus Öl gewonnen werden. Zweitens lernen sie, wie man Schuhe produziert, die am Ende ihres Lebens schneller abgebaut sind. Deshalb wird der biologisch abbaubarer Schuh aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Alles aus einem Ziel: Keine Kunststoffe, keine Biokunststoffe und keine Kunststoffderivate. Ein kleiner Schritt, um den Fußabdruck von Saucony zu verringern. Alles weiter könnt ihr auf der untenstehenden Seite nachlesen. https://www.saucony.com/DE/de_DE/sustainability/

Kurze Beschreibung
Der Saucony Peregrine 10 ST präsentiert sich als ein reinrassig-robuster Trailschuh, der es mit der vollen Breitseite an urgewaltigem Terrain von außen her aufnimmt, während sein Inneres durch komfortable Dämpfung und angenehme Passform besticht. Die PWRTRAC-Laufsohle hält ihr Versprechen und erweist sich als verhältnismäßig abriebfest. Es sei darauf hingewiesen, dass Stuttgarter Läufe unweigerlich auch Asphaltpassagen beinhalten und der Schuh dafür nicht gemacht ist. Das “ST” hinter dem Peregrine ist der Ausdruck dafür, dass die Stollen tiefer und für matschigeres Gelände konzipiert sind. Es gibt den Peregrine natürlich auch in einer “normalen” sowie Gore Tex Variante. 

Erster Eindruck und Verarbeitung
Das Unboxing generierte zunächst zwei Eindrücke: Erstens, der Schuh ist kein Leichtgewicht. Die Masse verhält sich aber im Rahmen und verliert sich im Laufschritt. Zweitens, das Männermodel kommt farbtechnisch etwas knalliger daher. Die Frauen-Farbe ist nach einer persischen Beeren-Variante der Berberitze benannt, fällt aber im Vergleich dazu etwas blass aus. Die ersten Eindrücke mögen nicht überschwänglich klingen, aber bei genauerer Betrachtung zeigen sich hübsche Features. So etwa die in schwarz gehaltene Zunge, die den Fuß optisch streckt, die Schnürsenkelschlaufe, die kompakte Formgebung mit abweisendem Obermaterial und die stollige Sohle, deren frische Raptor-Zähne zu betasten, die Vorfreude schürt.

Passform und Schnürung 
Zehenbox und Mittelteil sind komfortabel geschnitten, aber die Schnürung (klassisch, kein Schnellschnürsystem) ermöglicht auch Schmalfüßlern einen guten Sitz über dem Fußrücken. Als persönliches Highlight erwies sich die einfache Schnürsenkelschlaufe, welche einen davor bewahrt, ein Schnürsenkelknäul in eine zu kleine Tasche fummeln zu müssen. 

Auffällig ist die verhältnismäßig flache Architektur der Fersenkappe. Man steht nicht sonderlich tief im Schuh, sodass die Knöchel einerseits vollen Bewegungsraum genießen, andererseits im alpinen Terrain aber auch nicht sonderlich gut vor Umknicken oder Steinschlag geschützt sind. Die ersten Testläufe förderten ein leichtes Zuggefühl an der Ferse zu tage, das aber nach kurzer Eingewöhnungszeit abklang. 

Laufeigenschaften
Der Schuh ist mit 4mm Sprengung verhältnismäßig flach, allerdings über die Fußlänge hinweg gleichmäßig und großzügig gedämpft. In Kombination mit der Sohle führt dies zu einem abwechslungsreichem Laufverhalten. Je gemütlicher ein Lauf und je platter der Untergrund werden, desto träger fühlt sich der Schuh an. Aufgrund der Grobstolligkeit bietet die Sohle bspw. auf Asphalt kaum Auflagefläche und daher wenig Reaktivität. Dafür – insbesondere für nasse Straßenläufe – ist der Schuh definitiv nicht gemacht und deswegen sollte er auch nicht als Allrounder oder City-Trailschuh beworben werden.

Die wirklichen Stärken spielt der Schuh im schwierigen Terrain aus, also auf nassen, matschigen, gras-wurzeligen, losen, gerölligen Pfaden. Hier greifen die festen Stollen außerordentlich bestimmt zu und verleihen dem Bodenkontakt vielmehr Direktheit und Reaktivität. Die dicke Sohle tut dem Gefühl wenig ab, absorbiert dabei aber Schocks wie etwa bei einem Geröll-Downhill. 

Auf dem Trampelpfad
Der Schuh vermag es, je nach Untergrund und Laufambition auch seine Reaktivität anzupassen und ist in dieser Hinsicht ein toller Allrounder. Er ist aber ganz klar kein City-Trailschuh, dafür ist die Sohle zu profiliert. Nach dieser Erkenntnis habe ich mich auf die Suche nach den matschigsten Trails im Umfeld begeben und den Schuh dort erst wirklich schätzen gelernt. Gerade auf längeren Trailläufen mit ein paar spannenden Passagen ist er mir ein schätzenswerter Begleiter geworden. Trotz gelegentlicher Missbräuche auf Asphaltabschnitten, ist der Abrieb überraschend gering. Nach vier Wochen Testzeit zeigen sich außer äußerliche Schlammspuren keine Verschleißerscheinungen.

Fazit von Josie

Den Saucony Peregrine 10 ST kann man jedem empfehlen, der einen robusten Trailschuh mit Komfort und dennoch guter Griffigkeit sucht. Optisch gelungen und bequem geschnitten stellt er einen zuverlässigen Begleiter vor allem auf anspruchsvollem Terrain dar und besticht durch eine verschleißresistente, markante Sohle. Wer doch häufig auf festeren Forststraßen oder City-Trails unterwegs ist, der kann vermutlich von den Merkmalen des Peregrine 10 ST nicht vollends profitieren.

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