Der Trailrun des Schlegeis 3000 Skyrace war ein richtig toller Lauf, der trailtechnisch mit das anspruchsvollste war, was ich in einem Rennen bisher laufen durfte. Zudem wahnsinnig freundliche Leute überall, top organisiert und ein gewaltiges Panorama, das seinesgleichen sucht. Wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst und sollte sich das Rennen für 2020 vormerken.

Schlegeis 3000 Skyrace 2019

Schlegeis 3000 Skyrace 2019

 

von Lena Schindler
https://www.schlegeis3000.run/

Am 13.07.2019 fand die erste Austragung des Schlegeis 3000 Skyraces statt.  Der Austragungsort befindet sich inmitten der Tuxer Alpen (in der Nähe von Mayrhofen) und gestartet wird bereits auf 1800 m Seehöhe, am Schlegeis Stausee, dem Namensgeber des Events. Lena kannte die Gegend dort bereits vom Wandern und wusste, was sie dort erwarten wird: feinste Trails, anspruchsvolle Aufstiege, felsige Downhills und ein mega Panorama! Nachdem es dann über die kürzere der beiden angebotenen Distanzen (zur Wahl standen das Skyrace mit 33km und 2380hm und der Trailrun mit 17 km und 1200 hm) auch eine Teamwertung gab, bei der drei Läufer gemeinsam gewertet werden, war klar, dass es diesmal eine schnelle, knackige Runde geben wird. Silli und Larissa (Freundinnen von Lena) vervollständigten das Mädelsteam für Trampelpfadlauf. Klaus hingegen nahm sich das längere Skyrace vor. 

Lena und ihre Mädels

Am Freitag fand in Ginzling (Talort unterhalb des Stausees) ein verpflichtendes Briefing statt. Ob das bei einer 17km Strecke notwendig ist, sei nun mal so dahingestellt, aber mit einer Erklärung, dass man auch ohne die Teilnahme an dieser Infoveranstaltung starten möchte, konnte man auch erst am Samstag seine Startnummer (im Starterbeutel befand sich ein Salewa Eventshirt, das richtig schön ist) abholen. Da wir keine zu weite Anreise hatten, wollten wir nicht unbedingt vor Ort übernachten und wählten diese Option. Natürlich waren wir viel zu früh da, aber so konnten wir Klaus am Start anfeuern und uns in Ruhe fertig machen.  Zum Glück mussten wir unsere Grödel (war vorher nicht klar, ob diese zum Pflichtgepäck gehören würden) nicht mitnehmen, dadurch war der Rucksack gar nicht so schwer wie befürchtet.

Start bei nur 6 Grad

Unser Start war dann um 09:00 Uhr und das Thermometer zeigte zu diesem Zeitpunkt 6 Grad an. Da uns 1200 hm im Aufstieg erwarteten, war klar es könnte richtig kühl werden. Langarmshirt und Stirnband war also angesagt. Pünktlich zur vollen Stunde wurden wir auf die Strecke geschickt, die erstmal einen Kilometer flach am See verlief (dies sollte jedoch der einzige untechnische Kilometer bleiben), bevor wir uns in den Aufstieg zum Unterschrammachkar begaben. Hier staute es sich leider ein bisschen und Larissa und ich (wir liefen den ersten Teil der Strecke gemeinsam, Silli lief ihr eigenes Tempo) reihten uns ein. Zumindest konnte man so nicht gleich zu Beginn alle Körner verpulvern. Für mich sind solch “kurze” Rennen eine taktische Herausforderung, da ich nicht so ganz weiß, wieviel Gas ich von Beginn geben kann/muss, um gut durch zu kommen. Also erstmal gemütlich hinauf bis zum ersten Checkpoint bei ca. 2400m. Immer in wunderschönem Gelände mit Alpenrosen, Enzian und auf felsigen, anfangs noch wurzeligen Trails. Hier bogen wir dann in den Weg zur Olpererhütte ein. Es wurde zunehmend felsiger und technischer. Kurz nach dem Checkpoint fühlte ich mich immer noch recht locker in den Beinen und entschloss, etwas Gas zu geben. Larissa wollte lieber im bisherigen Tempo weiterlaufen und ließ mich ziehen. Da für die Teamwertung die Zeiten addiert werden würden, hatten wir im Vorfeld ausgemacht, dass jeder so schnell laufen würde, wie er kann und wir nicht unbedingt zusammenbleiben. Nun ging für mich das Einsammeln los… viele der Läufer wurden mittlerweile wieder langsamer oder hatten Probleme mit dem Untergrund und ich konnte einen nach dem anderen überholen. Vor allem bergab und in den leicht welligen, für mich super laufbaren Passagen wurde mir wieder klar, wie sehr ich doch technisch anspruchsvolles Gelände mag und dass mir das offensichtlich auch sehr liegt. 

Warme Cola und Schnee

An der ersten Verpflegungsstelle, der Olpererhütte (tolle Verpflegung, Kuchen, Riegel, Wassermelone…sogar die Cola war warm gemacht worden, hier wurde echt an alles gedacht!) war ich auf eine Mädelsgruppe aufgelaufen, mit der ich ein kurzes Stück weiterlief. Wir erreichten immer höhere Höhen und ich konnte mich an einen vor mir laufenden Mann dranhängen, der ein gutes Tempo lief. Hinter ihm stiefelte ich nun durch ein langes Stück Schnee (in der Querung in Richtung Friesenberghaus war noch sehr viel Schnee auf den Wegen) entlang des Berliner Höhenweges. Zum Glück war ich wie immer mit Stöcken unterwegs, die waren in diesem Gelände Gold wert! Die Damen hinter mir, waren irgendwann nicht mehr in Sichtweite. 

Das Friesenberghaus als nächsten Checkpoint schon im Blick, ging es nun endlich abwärts…

Erst ein Stück durch Schnee hinunter zur Verpflegungsstelle (hier hielt ich nicht mehr an, da ich noch genug zu trinken dabei hatte), dann über einen so tollen Downhill hinunter ins Tal, immer dem Schlegeis Stausee entgegen. Sechs Kilometer trennten die Läufer hier nur noch vom Ziel, dennoch war volle Konzentration gefragt. Durch das nasse Wetter (Regen in der Nacht und auch während des Rennens immer wieder ein bisschen Niederschlag in Form von Schnee/ Regen) waren die Trails feucht, rutschig und zum Teil bachartig. Dank des Granit-Gesteins ließ es sich aber trotzdem richtig gut laufen und ich konnte bergab noch etliche Läufer einsammeln. Hier traf ich Michael, der seine Freundin Lisa heute auf der langen Strecke unterstützte (Danke fürs Knipsen!). Ich habe vorher mit einer Zeit im Dunstkreis von drei Stunden gerechnet (bei solchem Gelände immer schwer zu prognostizieren) und erreichte letztendlich nach 2:45 Stunden total happy das Ziel. Dort wurde man vom Moderator (der einen echt guten Job machte) lautstark empfangen und bekam von den netten Damen eine Finisher Medaille umgehängt. Larissa folgte kurze Zeit später und auch Silli war bald da, somit war unser Team vollständig eingelaufen und alle wieder heil unten angekommen! Beide hatten im Downhill Stürze hingelegt, die zum Glück glimpflich verliefen. Das war leider heute nicht bei allen Teilnehmern der Fall, die schwierige Strecke in Kombination mit den vorherrschenden Bedingungen waren nicht ohne.

Wie sich später beim Check der Ergebnisse zeigte, waren wir mit unseren erlaufenen Zeiten das schnellste Damenteam, was dem tollen Tag noch das i-Tüpfelchen aufsetzte! So “mussten” wir zur Siegerehrung bleiben und durften nicht nur aufs Podium steigen, sondern auch noch eine Auswahl Zillertaler Edelbrände mit nach Hause nehmen! Wir alle waren total begeistert von der genialen Strecke (Freunde von untechnischerem Terrain werden sicherlich fluchen, uns hat es voll getaugt!) und müssen auf jeden Fall nächstes Jahr wiederkommen und versuchen, unseren “Titel” zu verteidigen. Natürlich nicht wegen des Alkohols…

Klaus kam leider nicht in den Genuss der vorher geplanten Strecke. Aufgrund des schlechten Wetters und der Schneefälle während der Nacht musste das Skyrace aus Sicherheitsgründen gekürzt werden, was aber nur verständlich war bei Temperaturen von -1 Grad im oberen Teil der Strecke, noch dazu mit Wind.

Lena Schindler
Fazit von Lena Schindler

Der Trailrun des Schlegeis 3000 Skyrace war ein richtig toller Lauf, der trailtechnisch mit das anspruchsvollste war, was ich in einem Rennen bisher laufen durfte. Zudem wahnsinnig freundliche Leute überall, top organisiert und ein gewaltiges Panorama, das seinesgleichen sucht. Wer nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst und sollte sich das Rennen für 2020 vormerken.

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