Ein tolles Revier im Lechquellengebiet zum Trailrunning und Wandern, mit schönen Gipfeln, welche aber eine gewisse alpine Erfahrung voraussetzen.

Seven Summits Tour 2019

Autoren: Steffi und Sebastian 

Anreise
Da wir aus dem nahen “Ausland”, dem Allgäu, keine allzu weite Anreise haben, fuhren wir in kurzer Zeit am Freitagnachmittag über den Bregenzer Wald nach Schröcken. Alternativ kann man auch von der A7 aus Füssen kommend das Lechtal hinauf fahren und über den Hochtannbergpass nach Schröcken anreisen. 

Unterkunft
In der Ortsmitte direkt neben dem Gemeindehaus und der Kirche war unsere Unterkunft für’s Wochenende, der Gasthof Tannberg. Ältester Gasthof des Ortes, welcher auch schon königliche Prominenz beherbergte.
Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten der Übernachtungen in den vielen kleinen Teilorten von Schröcken. Bis hin zur Biberacher Hütte, hoch oben in den Bergen. Dazu später noch mehr. 

Die Seven Summits 
Sind die sieben Berge, welche den Ort Schröcken umgeben. Alle sind mehr oder weniger gut vom Ort aus zu sehen. Die Kulisse rund um das Hochtal ist atemberaubend und bietet reichliche Facetten verschiedener Bergformen. 
Der Reihe nach sind die Berge

  • Hochkünzelspitze, 2.397m
  • Rothorn, 2.239m
  • Hochberg, 2.324m
  • Braunarlspitze, 2.649m
  • Mohnenfluh, 2.542m
  • Juppenspitze, 2.412m
  • Höferspitze, 2.131m

Wir haben uns am Freitag zum “Warmlaufen” die Höferspitze rausgesucht. Das ist der einzige Gipfel in Richtung Westen bzw. das angrenzende Kleinwalsertal. Alle anderen sechs Gipfel gehen tiefer in die Lechquellengebirge hinein.

Höferspitze

Von der Ortsmitte aus, ist der Aufstieg im unteren Drittel noch recht einfach und eher von Forstwegen geprägt. Ab der Hälfte wird es dann ein schmaler Wanderweg, der mit jedem Meter empor immer steiler wird. Erreicht man irgendwann die weithin sichtbaren Lawinenverbauungen, wird’s ein sehr steiler schmaler Gratweg auf einer Grasflanke bis hin zum Gipfelkreuz. Der folgende Grat hinüber in Richtung Widderstein-Hütte lässt das Trailrunner- oder Wanderherz höher schlagen. Schmal und wellig zieht sich der Grat auf der Grenze zwischen kleinem Walsertal und Schröcken dahin. Wer ihn überlaufen möchte, sollte trittsicher und schwindelfrei sein!

Am nächsten Morgen starteten wir hinauf über die Skiroute, vorbei am Alpmuseum in’s Auenfeld. Nach dieser wunderschönen Hochebene ging es hinauf zum ersten Gipfel des Tages, der Juppenspitze.

Der Weg war teilweise erkennbar, aber auch nur dank vor kurzem angebrachter neuer Markierungen. Der letzte Hang hinauf zum Gipfelkreuz mit Gras und losen Steinen hat es noch mal in sich. Nicht nur im Aufstieg gilt es trittsicher und schwindelfrei zu sein, vor allem im Abstieg, da der Rückweg anfangs nicht erkennbar ist. Gegenüber ist der Gipfel der Mohnenfluh eigentlich zum Greifen nah, so scheint es zumindest. Der Weg am Bergmassiv entlang dauert dann doch seine Zeit. Einmal am Sattel zur Mohnenfluh angekommen, geht es in Serpentinen hinauf über loses Geröll auf den festen “Steinhaufen”. 

Der Downhill hinüber in den Aufstieg zur Braunarlspitze ist kurzweilig und der Blick hinunter zum glasklaren Butzensee phantastisch. Da vergisst man fast, dass nun der höchste Gipfel der Runde auf dem Weg liegt. Gerade der letzte Teil des Aufstiegs hinauf zum Gipfel ist nicht gesichert und erfordert viel Mut, Trittsicherheit und häufig den Einsatz von Händen am Fels. Der Abstieg hinunter zum Fürggele ist zwar gelegentlich mit Seilen versichert, aber nicht minder ausgesetzt. 

Nach Passage des Fürggeles geht es zum Hochberg hinauf. Den Weg durch teils hohes Gras kann man häufig nur erahnen. Auf dem Vorgipfel einmal angekommen, zieht ein schmaler Grat aus Gras und Steinen hinüber ans Gipfelkreuz. Der Gipfel ist dann ein schöner Grasberg mit einem tollen Ausblick auf das, was noch vor uns liegt.

Als nächstes folgt das (Schadoner) Rothorn. Ein Highlight ist der Trail hinüber. Laufbar, aber nicht langweilig und mit einem tollen Ausblick versehen. Der anschließende Aufstieg kurz vor der Litahütte hinauf zum Gipfel des Rothorns ist eine sehr steile und grasige Angelegenheit. Bei Regen oder Nebel kaum zu empfehlen! Einen Weg gibt es hier nicht. Lediglich das Gipfelkreuz bleibt immer im Blick und gibt mehr oder weniger die Richtung vor.

Der Rest der Strecke bis zur Biberacher Hütte ist breit und schnell hinter uns gelassen. Wir haben uns hier schon auf eine Suppe und ein alkoholfreies Weizen gefreut. Nach der Stärkung gehen wir den letzten Gipfel an. 

Die Hochkünzelspitze ist von der Biberacher Hütte kommend schnell erklommen und selbst am späten Nachmittag noch gut besucht. Der anschließende lange Downhill hinunter ins Tal bis nach Unterboden will über den alten Wirtschaftsweg irgendwie kein Ende nehmen. Endlich unten angekommen geht es entlang der Bregenzer Ach wieder hinauf in Richtung Ortsmitte von Schröcken. 

Kurz vor Unterboden hingen wir unseren Gedanken nach, als uns auf einmal eine Kuh 🐮 aus der Lethargie riss. Entweder sie war seeehr kuschelbedürftig oder hat unsere sehr salzige Haut gerochen. Auf jeden Fall wollten wir es nicht darauf ankommen lassen, was ihr Grund für eine Verfolgung war. Wir mussten uns daher ein kleines Stück durch den Wald bzw. Gestrüpp schlagen, um hinter das nächste Gatter zu kommen und so der wild gewordenen Kuh zu entkommen. Auf jeden Fall waren in dem Moment alle Sinne und Kräfte wieder da. 💪😜

Die letzten Meter vorbei an der Schwefelquelle, dem Abenteuerpark und dem Hochseilgarten verliefen wieder ruhig und wir hatten uns dann das sehr leckere Essen im Gasthof Tannberg mehr als verdient.

Organisatorisches
Es gibt auf der Seite des Tourismusverbandes Warth-Schröcken diverse Tourenvorschläge mit Routen von Nonstop-Runden wie dem jährlichen Wanderevent bis hin zu Mehrtagestouren. Für jede angestrebte Geschwindigkeit ist etwas dabei. 
Wichtig ist nur zu beachten, dass es auf den längeren Runde kaum Wasserauffüllmöglichkeiten gibt. Daher gilt es ausreichend mitzunehmen und sich vorher in der Karte mögliche Punkte anzuschauen. Des Weiteren sind die Gipfelbesteigungen nichts für Trailrunning- oder Wandereinsteiger. Eine gewisse alpine Erfahrung ist auf jeden Fall von Nöten.  Ebenfalls können wir sehr gut empfehlen z.B. vom Parkplatz Landsteg-Schröcken aus zur Biberacher Hütte aufzusteigen und von da als “Basiscamp” die Seven Summits in Angriff zu nehmen. 

Links
https://www.warth-schroecken.com/de/wandern-am-arlberg/gefuehrte-wanderungen-bergtouren/7-summits-mehrtagestouren.html

http://sevensummitschroecken.blogspot.com/?m=1

Fazit von Trampelpfadlauf.de

Ein tolles Revier im Lechquellengebiet zum Trailrunning und Wandern, mit schönen Gipfeln, welche aber eine gewisse alpine Erfahrung voraussetzen.

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