Das Silva Strive Mountain Pack 17+3 ist ein ultra-leichter Toploader-Rucksack mit Roll-Top-Kompressionsverschluss sowie einigen weiteren Taschen, Schnallen und nützlichen Elementen in der Farbe Schwarz. Die Schulter- und Hüftgurte bilden gemeinsam mit dem Rückenteil das von Silva eigenentwickelte und beworbene Silva Embrace System, welches einen hohen Tragekomfort auch bei langen Touren sowohl in Wander- als auch in Laufbewegung verspricht. Mit dem Rolltop-System soll dabei maximale Flexibilität bei der Beladung und gleichzeitig ein möglichst geringes Packmaß sowie Spielfreiheit des Gepäcks im Rucksack erreicht werden. Insgesamt besticht der Hersteller Silva mit dem Strive Mountain Pack 17+3 in Sachen Komfort, Packmaß, Funktionalität und Gewicht und ist somit interessant für mehrtägige Touren nicht nur in der Trailrunning-Szene, sondern auch für ambitionierte Trekker mit eher kleinem Gepäck. Trotz eines insgesamt sehr ausgeklügelten Konzeptes und absolut hochwertigen und sauber verarbeiteten Materialien muss der glückliche Besitzer dennoch kleinere Einbußen hinnehmen. 

Silva Strive Mountain Pack 17+3

Hersteller: Silva
Modell: Strive Mountain Pack 17+3
Gewicht: 464 g (lt. Hersteller), 535 g (nachgewogen)
Volumen: 17+3 l = 20 Liter

Größen: XS/S, M/L
UVP: 90 €
Testdauer: 4 Wochen
Tester: Christian Sander
Bilder: Silva / Trampelpfadlauf

Nachhaltigkeit

Belastbare Informationen darüber, wie sich Silva als Unternehmen grundsätzlich in Bezug auf Nachhaltigkeit aufstellt, ließen sich auf der Silva-Homepage nicht so einfach finden. In seinem 10-seitigen Code of Conduct jedoch fordert Silva von seinen Lieferanten die Einhaltung von Menschenrechten, die Durchführung von Arbeitsschutz-Maßnahmen, setzt ein Zeichen gegen Kinderarbeit und Kriminalität und fordert die Einhaltung der jeweils lokalen Regularien und Gesetze zum umweltfreundlichen Geschäftsbetrieb. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass Silva keine Materialien tierischen Ursprungs in seinen Produkten akzeptiert. (Quelle: https://silvasweden.com/de-eu)

Kurze Beschreibung des getesteten Produkts

Das Silva Strive Mountain Pack 17+3 ist ein ultra-leichter Toploader-Rucksack mit Roll-Top-Kompressionsverschluss sowie einigen weiteren Taschen, Schnallen und nützlichen Elementen in der Farbe Schwarz. Die Schulter- und Hüftgurte bilden gemeinsam mit dem Rückenteil das von Silva eigenentwickelte und beworbene Silva Embrace System, welches einen hohen Tragekomfort auch bei langen Touren sowohl in Wander- als auch in Laufbewegung verspricht. Mit dem Rolltop-System soll dabei maximale Flexibilität bei der Beladung und gleichzeitig ein möglichst geringes Packmaß sowie Spielfreiheit des Gepäcks im Rucksack erreicht werden. Insgesamt besticht der Hersteller Silva mit dem Strive Mountain Pack 17+3 in Sachen Komfort, Packmaß, Funktionalität und Gewicht und ist somit interessant für mehrtägige Touren nicht nur in der Trailrunning-Szene, sondern auch für ambitionierte Trekker mit eher kleinem Gepäck. Trotz eines insgesamt sehr ausgeklügelten Konzeptes und absolut hochwertigen und sauber verarbeiteten Materialien muss der glückliche Besitzer dennoch kleinere Einbußen hinnehmen. 

Erster Eindruck und Verarbeitung

Bereits beim Auspacken macht sich das geringe Artikelgewicht von nachgemessenen 535 Gramm für die Größe XS/S positiv bemerkbar. Etwas irritierend scheinen zu Beginn die vielen Schnallen, die sich rund um den Rucksack breit machen. Hatten wir die Schnallen dann voneinander gelöst und die Größe richtig eingestellt, so war die erste Anprobe angenehm und versprach einen festen Sitz am Schulter- und Rückenbereich. Vor allem bei eng anliegender und dünner Kleidung spielt das Mountain Pack seine volle Stärke in Sachen Komfort aus. 

Das leichtgewichtige und wasserabweisende Außenmaterial des Hauptfachs fühlt sich stimmig gewählt und solide an, ist nicht stretch-fähig und lässt eine gute Haltbarkeit vermuten. Die Nähte und Verbindungskanten im Außenbereich wirken insgesamt solide und sind an stark belasteten Stellen doppelt vernäht beziehungsweise verklebt. 

Wagt man einen Blick ins tiefe Innere des Mountain Packs 17+3, so schaut man durch eine großzügige und mit Kunststoff versteifte Top-Loader-Öffnung auf eine übersichtlich angeordnete Reihe von Taschen. Das Hauptfach verläuft in der Größe gleichmäßig durchgehend bis zum Boden. Zum Rucksack sind, genau wie vom Hersteller auf der Produktbeschreibung angegeben, keine Softflaschen mitgeliefert worden – was wir bei dem Preissegment auch nicht erwartet haben.

Passform und Tragekomfort

Größe XS/S passte Christian bei einer Körpergröße von 1,72 Meter perfekt. Den Tragekomfort empfand Christian als durchweg angenehm – und vor allem bei einer dauerhaften Beladung von bis zu 4 Kilogramm und Gepäck, welches den Rückenbereich nicht zu sehr verformen sollte, konnte das Mountain Pack in Sachen Komfort seine volle Stärke ausspielen. Die Kombination aus einer Westen-artigen Schultergurt-Partie und einer klassischen Schnallen-Schlaufen-Kreuzung im Hüftbereich inklusive Hüftpolster sorgte bei Christian für eine gute Gewichtsverteilung auf Hüfte, Schulter und Brust. Die Mesheinlagen und die geringe Steifigkeit des Silva Embrace Systems sorgten dabei für eine angenehme Auflage auf den Schulter-, Rücken- und Hüftpartien. 

Die integrierte und herausnehmbare Schaumstoff-Platte zur Stabilisierung des Rückenbereichs bietet ein angenehmes Rückenpolster und kann herausgenommen und als Sitzpolster verwendet werden. Die Platte ist jedoch keine zuverlässige Rückenversteifung, sondern eher ein Polster – dies wird spürbar, wenn das Gepäck im Hauptfach zu sehr den Rückenbereich verformt. 

Auf seiner Wandertour auf die Zugspitze hat Christian den Rucksack mit bis zu 8 kg beladen und insgesamt 7 Stunden am Stück getragen. Christians Ziel war es, die Grenzen des Komforts durch hohes Ladevolumen sowie Beladungsgewicht zu erreichen. Das Volumen des Hauptfachs hat Christian dabei bis auf Anschlag befüllt – unter anderem mit Daunenschlafsack, Luftmatratze, diverser Kleidung und weiterer technischer Ausrüstung. Unter anderem waren ein 3-Personenzelt, Stöcke, Softshell-Jacke, Getränke, Technik und Riegel außen befestigt. 

Auf etwa halber Strecke bei Kilometer 12 hat sich dann deutlich bemerkbar gemacht, dass die Hüftgurte aufgrund ihrer geringen Steifigkeit nur einen Teil des Gewichts auf die Hüfte übertragen und die Belastung im Schulterbereich und somit auf den Rücken deutlich spürbar wurde. 

Taschen- und Schnallenkonzept

Das Silva Mountain Pack 17+3 verfügt über ein Hauptfach, welches über ein Top-Loader-System befüllt wird und durch die Kompressionsschnallen im oberen Bereich größenverstellbar ist. Im Innenbereich der Haupttasche ist eine Vorrichtung für die herausnehmbare Schaumstoff-Rückenplatte sowie eine Tasche für eine Trinkblase. Eine 1-Liter-Trinkblase passt sehr gut hinein. Christian konnte hier auch gerade noch eine 2-Liter-Trinkblase (von Decathlon) reinpacken, musste aber dafür erst die Rückenplatte herausnehmen. 

Leicht erreichbar, und nur an einer Kante vernäht, befindet sich am oberen Ende der Rücken-Innenseite eine Reißverschlusstasche für Essentials wie Hygieneartikel, Wertsachen und Ähnliches. Praktisch fand Christian, dass man die Tasche hochklappen und diese dann nach dem Vollpacken auf das Gepäck ablegen kann – dann muss man nicht immer mit der Hand „buddeln“. 

An den Außenseiten des Mountain Packs befindet sich jeweils eine Meshtasche zum Verstauen von dünnen Handschuhen oder sonstiger kompakter Kleidung für den schnellen Zugriff. Christian hat diese für eine 1-Liter-Trinkflasche sowie zur Fixierung seiner Stöcke verwendet. Die beiden Seitentaschen waren für Christian gut erreichbar, auch wenn der Rucksack aufgesetzt ist. 

An den Brustgurten ist jeweils eine Meshtasche vorne angebracht, die eine 0,5-Liter-Softflask gut aufnimmt. Eine weitere, etwas kleinere Meshtasche befindet sich direkt weiter unten und ist ebenfalls am Schultergurt angebracht. Diese kann mit Riegeln und Gels befüllt werden. Beide Taschen machen einen ordentlichen Eindruck und sind nicht zu klein dimensioniert. 

Zwei wirklich ergiebige Taschen hat Silva an den Hüftgurten vorgesehen. Diese sind mit einem leichtgängigen YKK-Reißverschluss ausgestattet worden. Die Taschen sind identisch aufgebaut und platziert. Hier konnte Christian pro Tasche zwei Handys und eine Powerbank (Kapazität 10.000 mAh) leicht unterbringen und hatte dann noch etwas Luft. Die andere Tasche hat weitere Riegel, eine Stirnlampe und ein kleines Klapptaschenmesser bei sich aufgenommen. 

Das Schnallenkonzept des Hüftgurts vom Mountain Pack wirkt zu Beginn etwas sperrig und kompliziert. Als technisches Resultat des Silva Embrace Systems kreuzen sich Brust- und Hüftgurt und überlappen einander. Zusätzlich ist der Hüftgurt doppelt übereinander geführt. Beim Weiten des Hüftgurtes musste Christian immer mal wieder die doppelt geführten Schnallen durch die Ösen nachführen, wobei hingegen das Festziehen über die Enden der Schnallen problemlos möglich war. Die Länge der Schnallen des Hüftgurtes für die Größe XS/S erscheint mehr als üppig, und könnten gegebenenfalls noch verkürzt werden, um die Übersichtlichkeit im Hüftbereich zu verbessern und baumelnde Schnallen zu reduzieren. Der Brustgurt ist dagegen einfach geführt und lässt sich problemlos verstellen. 

Die Kompressionsriemen des Hauptfachs funktionierten bei Christians Touren hervorragend und wurden auf der Zugspitz-Tour für die Befestigung weiteren Gepäcks genutzt. Leider hat Silva keine Befestigungspunkte für Stöcke vorgesehen, weshalb Christian die Kompressionsschnallen zur Befestigung der Stöcke verwendet hat. 

Der auffällig orangene Befestigungsgurt an der Rucksack-Front ist eine hervorragende Unterbringungsmöglichkeit für voluminöse weichere Gegenstände und bietet durch die drei Führungselemente aus Plastik sowie die Kompressionsschnalle unten ausreichend Möglichkeiten und Flexibilität zur Unterbringung. Christian hat ein 3-Personenzelt (1,5 kg schwer) einzig mit den Riemen befestigt und konnte auch nach dem Festzurren und härterer Belastung keine Probleme am Zuggurt selbst oder an den Verbindungen zum Rucksack feststellen. 
An den Brustgurten hat Silva noch jeweils einen recht breiten Befestigungsgurt über den Meshtaschen für die Softflasks vorgesehen. Diese Gurte können beispielsweise für Lampen oder Karabiner verwendet werden. Christian hat seine Sonnenbrille daran gehangen.

Fazit von Christian Sander

Das Silva Strive Mountain Pack 17+3  punktet in Sachen Flexibilität, Packmaß und Eigengewicht. Außerdem gefiel mir die farbliche Gestaltung richtig gut. 
Das Mountain Pack lässt sich bis zum Anschlag befüllen, ohne dass das Material Schwäche offenbart. Dann macht der Rucksack allerdings auf langen Touren keinen Spaß mehr, weil er nicht mehr richtig sitzt. Außerdem wird er bei längerer Strecke ab ca. 8 Kilogramm unbequem, weil die Lastverteilung dann nicht mehr zuverlässig funktioniert. 
Leider hat Silva auf die wichtigen Befestigungen für Laufstöcke verzichtet. Hier kann man als Work-around die seitlichen Meshtaschen sowie die Kompressionsschnallen nutzen. Weiterhin ist das Schnallenkonzept im Hüftbereich etwas kompliziert gestaltet. Schön ist dafür jedoch, dass überhaupt ein nennenswerter Hüftgurt vorgesehen ist. 

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